Die Gliedkirchen der EKD haben
2005 zusammen rund 43,8 Millionen
Euro für die Gemeinschaftsaufgabe
Kirchlicher Entwicklungsdienst
(KED) zur Verfügung
gestellt. Dies sind 313.000 Euro
weniger als 2004, ein Rückgang
um 0,7 Prozent. Im Jahr 2004 war
ein Rückgang um rund 7 Prozent
gegenüber 2003 zu verzeichnen.
Einige Gliedkirchen haben ihre
Beiträge 2005 deutlich gekürzt,
andere sie wieder leicht erhöht.
Wer profitiert in Deutschland von
den Subventionen der Europäischen
Union für die Landwirtschaft?
Darüber möchte "Wer
profitiert?", eine neue Kampagne
für Transparenz bei EU-Agrarsubventionen,
mehr Informationen
veröffentlicht sehen. Träger
der Kampagne sind 21 Umwelt-,
Landwirtschafts- und Entwicklungsorganisationen,
darunter
der EED und "Brot für die Welt"
(siehe www.wer-profitiert.de).
Rund 6 Milliarden Euro EU-Agrarsubventionen
werden jedes
Jahr in Deutschland vergeben.
Die Kampagne kritisiert, dass
ihre Verteilung soweit bekannt
große, intensiv wirtschaftende
Agrarbetriebe fördere statt solche,
die hohen Umweltstandards
folgen und viele Arbeitskräfte
beschäftigen. Zudem begünstigten
die Subventionen Agrarexporte,
die Entwicklungsländer
schädigten. Eine gesellschaftliche
Auseinandersetzung darüber, ob
das Steuergeld den richtigen Ziele
diene, werde dadurch behindert,
dass keine genauen Angaben
über die Empfänger bekannt seien.
Die Kampagne hat die Bundesregierung,
mehrere Landesregierungen
sowie Zollämter um
Auskünfte gebeten. Sie möchte
unter anderem wissen, welcher
Anteil der Direktzahlungen an
landwirtschaftliche Betriebe auf
die größten 100 Empfänger entfällt,
wer die zehn größten Empfänger
von Exportsubventionen
bei verschiedenen Produkten
sind und wie viel für den agrargewerblichen
und industriellen
Bereich aufgewendet wird. In
mehreren anderen Mitgliedstaaten
der EU sind diese Angaben
öffentlich zugänglich, teils auch
die Namen großer Subventionsempfänger.
"Wer profitiert?"
strebt eine regelmäßige Berichterstattung
über diese Fragen an
und will Subventionen an den
Erhalt von Arbeitsplätzen sowie
Umwelt- und Qualitätsstandards
gebunden sehen.
Mit einer neuen Aktion ruft "Brot
für die Welt" Kirchengemeinden
auf, fair gehandelten Kaffe
auszuschenken. Die meisten
Gemeinden tun dies bisher nicht.
Mit der Aktion "Gerecht genießen
- 1.000 Gemeinden trinken fair"
möchte "Brot für die Welt" erreichen,
dass sich mindestens tausend
Gemeinden verpflichten,
bei ihren Veranstaltungen nur
noch Kaffee mit dem Fair-Trade-
Siegel auszuschenken. Die Aktion
läuft bis zum 1. Advent 2008, der
Eröffnung der 50. Spendenaktion
von "Brot für die Welt". Bis Mitte
Mai haben sich rund 60 Gemeinden
und kirchliche Einrichtungen
beteiligt.
Unter dem Titel Auf dem Weg
der Gerechtigkeit ist Leben hat
der EED seinen Arbeitsbericht
2005/2006 vorgelegt. Anschaulich
informiert er über die Tätigkeit
des Werkes und seiner Partner
am Beispiel der kirchlichen
Entwicklungsarbeit in Indien,
Ägypten und der Demokratischen
Republik Kongo. Besondere
Anforderungen in einer hinduistischen
bzw. einer muslimischen
Gesellschaft werden erläutert.
Der Bericht kann beim EED
bestellt oder von seiner Webseite
heruntergeladen werden
(info@eed.de, www.eed.de).
Das Problem der Kinderarbeit
in Indien und erfolgreiche
Ansätze, sie zu bekämpfen,
schildert die Broschüre Indien:
Schule statt Kinderarbeit. Das
Nordelbische Zentrum für Weltmission
und Kirchlichen Weltdienst
hat sie zusammen mit
dem Institut "Südwind" herausgegeben.
Das Heft enthält auch
einen Rückblick auf Kinderarbeit
in Deutschland und Informationen
über internationale Abkommen
gegen Kinderarbeit.
Ein Materialverzeichnis "Eine
Welt im Unterricht" hat das
Welthaus Bielefeld zusammen
mit zehn entwicklungspolitisch
tätigen Organisationen publiziert.
Es kommentiert Bücher, Spiele
und elektronische Medien und
bewertet unter anderem ihre Eignung
für den Unterricht. Die Broschüre
kann beim EED und "Brot
für die Welt" bezogen werden.
Unter dem Titel Aktionshandbuch
Nachhaltiger Konsum und
Entwicklungszusammenhang
hat die Kontaktstelle für Umwelt
und Entwicklung (KATE) eine CD
mit Arbeitshilfen für Entwicklungs-
und Umweltgruppen
sowie Schulen vorgelegt. Sie regt
an, mit Aktionen wie Theater oder
Spielen die Folgen des Konsums
im Norden für die Lebensbedingungen
im Süden zu erschließen.
Als Beispiele wurden Kleidung,
Zucker, Kaffee, Klimafrühstück
und ökologischer Fußabdruck
gewählt. Die CD ist erhältlich bei
KATE (www.kateberlin.de).
Zur Veranstaltungsreihe "Afrika auf der Leinwand", einem Projekt der Bundeszentrale für politische Bildung in Kooperation mit dem Evangelischen Zentrum für entwicklungsbezogene Filmarbeit (EZEF), liegt nun die Broschüre Afrika auf der Leinwand vor. Sie enthält Informationen zu den 14 Filmen der Reihe sowie Empfehlungen zu weiteren Filmen für Afrika-Filmprogramme. Der Prospekt kann beim EZEF bezogen oder von der Webseite der Bundeszentrale heruntergeladen werden (www.bpb.de/files/8ZSES3.pdf).
aus: der überblick 02/2006, Seite 109