Israelische und palästinensische Lehrer erproben gemeinsam ein Schulbuchprojekt
Im Geschichtsunterricht wird Kindern vermittelt, was die kollektiven Wurzeln ihrer Gemeinschaft sind. Wenn es darüber keinen gesellschaftlichen Konsens gibt, weil Gruppen im Konflikt miteinander leben und deshalb Ereignisse sehr unterschiedlich wahrnehmen und erklären, werden oft auch Schulbücher für diese Auseinandersetzungen instrumentalisiert. Die eigene Weltsicht soll die einzig gültige sein, "die anderen" werden zum Feind erklärt. Das trifft in besonderer Weise auf Israel und Palästina zu. Ein gemeinsames Schulbuchprojekt von Israelis und Palästinensern berücksichtigt nun die Sichtweisen beider Seiten.
von Sami Adwan und Dan Bar-On
Krieg und Konflikt verleiten Gegner leicht dazu, ihre eigene Geschichte umzuschreiben. Ihre Sichtweise wird dann zur einzig wahren Darstellung des Geschehens erklärt. Die Geschichtsdarstellung der anderen Seite - sofern überhaupt erwähnt - wird abgewertet, schlecht gemacht und als unwahr bezeichnet. Der Gegner wird als ein gesichtsloses und unmoralisches Wesen mit irrationalen oder auf Manipulation abzielenden Ansichten hingestellt. Diese Interpretationen finden Eingang in die Alltagskultur, in nationale und religiöse Feste, in die Medien und in die Schulbücher der Kinder. In den Schulbüchern werden die Denkweise und das Ethos der Gesellschaft formal festgehalten. Sie geben - wie die Soziologen und Bildungsexperten Apple, Bourdieu und Luke schreiben - die Werte, Ziele und Mythen weiter, die die Gesellschaft der neuen Generation vermitteln will. Kinder, die in Zeiten von Kriegen und Konflikten aufwachsen, kennen nur die Darstellung der eigenen Seite. Diese Darstellung soll sie offen oder unterschwellig davon überzeugen, dass dem Gegner jegliche Menschlichkeit abgesprochen werden muss. Kinder werden mit Argumenten traktiert, die die Gewaltanwendung zur Unterwerfung des Gegners rechtfertigen. Das schafft nicht nur bei den Kindern ein verengtes und voreingenommenes Bild des Anderen, sondern führt - so Levinas - auch zu einer ablehnenden Haltung gegenüber der anderen Seite.
Solche Mechanismen prägen auch das Verhältnis zwischen Palästinensern und Israelis. Untersuchungen von Schulbüchern zeigen, wie jede Seite - die Palästinenser ebenso wie die Israelis - die historischen Ereignisse jeweils aus ihrer eigenen Sicht darstellen. Professor Sami Adwan und Dr. Ruth Firer von der Universität Bethlehem haben anhand der seit 1995 erschienenen palästinensischen und israelischen Schulbücher analysiert, wie das palästinensische Flüchtlingsproblem von 1948 dargestellt wird. Beide Seiten haben versäumt, das Flüchtlingsproblem in seiner ganzen Komplexität zu schildern. Die israelischen Texte machen vor allem die Palästinenser und die Araber für das missliche Schicksal der Flüchtlinge verantwortlich, während die palästinensischen Schulbücher vor allem den Israelis und den Briten die Schuld dafür geben. Die Autoren der Texte sind sich noch nicht einmal über die grundlegenden Fakten einig wie beispielsweise die Zahl der palästinensischen Flüchtlinge von 1948. Die Israelis schreiben, dass 600.000 bis 700.000 Palästinenser aufgrund des Krieges von 1948 zu Flüchtlingen wurden, während die Palästinenser diese Zahl mit über 1 Million angeben.
Adwan und Firer haben auch die Geschichtsschreibung in der jeweiligen staatsbürgerlichen Bildung näher untersucht. Dort wird ebenfalls ein Feinddenken kultiviert. Für die Beschreibung der gleichen Ereignisse wurden Begriffe mit gegensätzlicher Bedeutungen verwendet: Was auf der einen Seite positiv bezeichnet wird, ist auf der anderen Seite negativ besetzt. So wird der Krieg von 1948 in den israelischen Texten als Unabhängigkeitskrieg bezeichnet, in den palästinensischen hingegen als Al-Naqbah (Die Katastrophe). In israelischen Texten werden die ersten jüdischen Einwanderer, die nach Palästina kamen, als die Pioniere bezeichnet, in den palästinensischen Texte hingegen als Banden und Terroristen. Die Helden der einen Seite sind die Monstren der anderen. Auf den Karten der Lehrbücher bleiben die Städte und Ortschaften der anderen Seite unbenannt. Die Schulbuchtexte verfolgen das Ziel, die Rechte, die Geschichte und die Kultur der anderen Seite zu delegitimieren. Auch werden die Leiden der anderen Seite nicht anerkannt. Der Holocaust wird in palästinensischen Texten kaum erwähnt, während die israelischen Schulbücher das Trauma der Palästinenser ignorieren. Ferner ergab sich, dass die Geschichtsbücher beider Seiten die friedlichen Zeiten der Koexistenz zwischen Juden und Palästinensern unerwähnt lassen.
Daniel Bar-Tal hat den Inhalt von 124 israelischen Schulbüchern des Schuljahres 1994-1995 untersucht. Er hat festgestellt, dass zu Zeiten unentwirrbarer Konflikte jede Seite von der Gerechtigkeit der eigenen Ziele überzeugt ist, die eigene Sicherheit besonders hervorhebt und die Legitimität der Sichtweise des Gegners bestreitet. Von sich selbst entwirft man ein positives Bild, insbesondere vom Patriotismus, über die Einheit und den Frieden. Diese Überzeugungen bilden eine Art Ethos, das die Fortsetzung des Konflikts rechtfertigt, den die andere Seite einem aufzwingt. Die Untersuchung ließ erkennen, dass in den israelischen Schulbüchern die eigene Sicherheit besonders betont wurde. Die Araber wurden in den meisten Texten klischeehaft und negativ dargestellt, wenngleich ihre Sichtweisen nur selten als nicht legitim bezeichnet wurden.
Naveh und Yogev gehen von einem anderen Ansatz aus, der in der israelischen Gesellschaft zu hitzigen Diskussionen darüber geführt hat, wie Geschichte gelehrt werden soll. Sie sind der Auffassung, dass Geschichtsbücher zwar die Ereignisse der Vergangenheit darstellen sollen, dass sie mit ihrem Inhalt und ihrer Botschaft aber gleichzeitig eine Methode sind, das kollektive Gedächtnis zu schaffen. Sie konstruieren prozessartig die Grundlage dafür, wie die Gesellschaft sich selbst wahrnehmen will und soll und was sie als künftiges Selbstbild anstrebt. Geschichtsstunden werden nicht nur als Informationsquelle und als Instrumente zur Analyse der menschlichen Erfahrung verstanden, sondern als zu vererbende Werte und als Mittel zur Gestaltung des kollektiven Gedächtnisses der Schüler, welche die junge Generation mit ihren Wurzeln vertraut machen und Gefühle der Zugehörigkeit zu ihrer nationalen Gruppe schaffen. Die Veränderungen, die sich in der 54-jährigen Geschichte Israels seit der Erringung der Unabhängigkeit in der israelischen Gesellschaft vollzogen haben, erfordern auch einen Wandel, wie Geschichte gelehrt wird. Wenn junge Menschen auf die Möglichkeit eines Friedensprozesses mit den Palästinensern vorbereitet werden sollen, so glauben Naveh und Yogev, dann müssen verschiedene Perspektiven angeboten werden, die es den Schülern ermöglichen, Geschichte als einen fortlaufenden Dialog zwischen Gegenwart und Vergangenheit zu sehen.
Aus früheren Untersuchungen geht deutlich hervor, dass die Auffassungen der Schüler von der Art und Weise beeinflusst werden, wie palästinensische und israelische Lehrbuchtexte geschichtliche Ereignisse aufbereiten. Die Darstellungen haben Auswirkungen darauf, wie jede Seite sich selbst, die andere Seite und beider Beziehungen zueinander wahrnimmt, und zwar sowohl durch das, was als Thema behandelt, wie auch durch das, was weggelassen wird. Klar ist auch, dass jede Seite nur dann von Verächtlichmachung, Hass und Gewalt befreit werden kann, wenn sich die Darstellung der geschichtlichen Ereignisse ändert. Das geht nur, wenn Kinder erfahren und respektieren, wie die andere Seite die Ereignisse sieht.
Wir, die Autoren dieses Artikels und Gründer des "Friedensforschungsinstituts im Nahen Osten" (PRIME), haben deshalb beschlossen, ein neuartiges Schulbuch zu erstellen, das parallel zwei verschiedene Schilderungen derselben wichtigen Ereignisse oder Meilensteine in der Geschichte des Konflikts enthält, eine israelische und eine palästinensische. Auf diese Weise lernt jeder Schüler auch die Sichtweise der anderen Seite und nicht nur die bekannte eigene kennen, was ein erster Schritt zur Anerkennung und Achtung des Anderen wäre. Wir gehen davon aus, dass eine gemeinsame Geschichtsschreibung erst dann entstehen kann, wenn es eine eindeutige Abkehr von einer Kriegskultur zu einer Friedenskultur gegeben hat. Das erfordert Zeit und die Fähigkeit, zu trauern und sich durch die schmerzlichen Folgen der vergangenen Geschehnisse hindurchzuarbeiten. Wir konnten nicht erwarten, dass dies geschieht, solange der Konflikt anhält.
Ferner mussten wir die Rolle der Lehrkräfte in Betracht ziehen: Lehrer nehmen nämlich auf die Entwicklung der Weltanschauung und des Wertesystems der Kinder einen größeren Einfluss als schriftliche Texte, wie aus Untersuchungen von Naveh und Yogev sowie Angvis und von Borris hervorgeht. Deshalb arbeiten bei diesem Projekt Lehrkräfte an gemeinsamen Geschichtsbüchern für den Schulunterricht. Die Lehrer sollen diese Darstellungen entwickeln und anschließend an ihren Schülern der neunten und zehnten Klasse erproben, nachdem das Buch ins Arabische und Hebräische übersetzt worden ist. Zwischen den einzelnen Beiträgen wird Platz gelassen, auf dem die Schüler und Lehrkräfte ihre eigenen Reaktionen hinzufügen können.
Gemeinsam mit zwei Geschichtswissenschaftlern, Dr. Adnan Mussallam, Gastprofessor an der Universität Bethlehem, und Professor Eyal Naveh von der Universität Tel Aviv und dem dortigen Kibbuz-Lehrerseminar, haben wir das Team für dieses Projekt ausgewählt. Ihm gehören sieben palästinensische Geschichts-und Geographielehrer, sechs jüdisch-israelische Geschichtslehrer und sechs Delegierte aus anderen Ländern sowie ein jüdisch-israelischer Beobachter an. Die palästinensischen Lehrkräfte, die aus Hebron, Bethlehem und Ostjerusalem kommen, hatten noch nie zuvor an einem Dialog mit Israelis teilgenommen, im Gegensatz zu einigen der israelischen Lehrkräfte, die bereits Erfahrungen bei Begegnungen mit Palästinensern gesammelt hatten.
Alle Teilnehmer kamen dreimal - im März, Juni und August 2002 - zu dreitägigen Workshops im New Imperial Hotel in der Altstadt von Jerusalem zusammen. Wegen der prekären politischen und militärischen Situation war bis zur letzten Minute unklar, ob die palästinensischen Lehrkräfte die Reiseerlaubnis nach Jerusalem erhalten würden, beziehungsweise ob sie überhaupt die Orte erreichen können, an denen diese ausgestellt wird. Die Workshops mussten mehrmals abgesagt werden, doch die Beteiligten fanden jedes Mal die Energie, sie erneut einzuberufen, und schließlich gelang es auch, sie durchzuführen, meistens mit voller Präsenz.
Da das Projekt während des gegenwärtigen Konflikts läuft, ist es wichtig, den Hintergrund zu schildern, aus dem die Teilnehmer kommen. Zwar ist die Situation auf beiden Seiten betrüblich, doch unterscheiden sich die Belastungen und Schwierigkeiten, die das Alltagsleben auf beiden Seiten prägen: Die Palästinenser bekommen täglich die unerbittliche Realität angesichts der Besetzung und Beeinträchtigung durch israelische Streitkräfte zu spüren. Das bedeutet eingeschränkte Bewegungsfreiheit, Ausgangssperren, Grenzkontrollen und Angst, Angst vor Schießereien, Tötungen und der Zerstörung von Häusern. Die meisten haben viel verloren und erlebt, dass ihre eigenen Häuser oder die von Verwandten beschädigt wurden. Auch die Israelis leben wegen der Selbstmordanschläge jeden Tag in Angst - Angst, in Bussen zu fahren, in die Stadt zu gehen oder irgendwohin, wo mehrere Menschen versammelt sind. Auf beiden Seiten haben viele sogar Angst, ihre Kinder zur Schule zu schicken. Angesichts dieser Situation kann es nicht überraschen, dass es beiden Seiten schwerfällt, noch an Glaube und Hoffnung festzuhalten. Deshalb war es auch vollkommen verblüffend, dass die Seminare auf so hohe Beteiligung und so hohes Engagement stießen.
Auf dem ersten Workshop lernten die Lehrkräfte einander kennen, indem sie über ihre persönlichen Erfahrungen ( die Geschichte hinter meinem Namen ) und ihren Werdegang berichteten. Es war nicht leicht, Schilderungen zuzuhören, die auch schmerzliche Momente enthielten, die mit der Gewaltanwendung oder Unterdrückung durch die andere Seite zu tun hatten. Doch dies war ein wichtiger Prozess, der es den Lehrern später ermöglichte, gemeinsam an ihre Aufgabe heranzugehen. Es wurden drei gemischte Arbeitsgruppen gebildet. Jede stellte eine Liste aller Ereignisse auf, die für den palästinensisch-israelischen Konflikt von Bedeutung waren, und wählte ein Ereignis aus, an dem die Gruppe arbeiten wollte. Dieser Prozess wurde im Plenum fortgesetzt, das sich dann für drei Ereignisse entschied: Eine Gruppe arbeitete an der Balfour-Erklärung von 1917, in der den Juden "eine nationale Heimstätte in Palästina" versprochen wurde, eine andere am Krieg von 1948 und die dritte am Zusammenhang zwischen dem Sechs-Tage-Krieg und der Ersten Intifada von 1987. Es wurde ein Programm aufgestellt, wie die Gruppen Informationen und Ideen untereinander austauschen und ihre eigenen historischen Schilderungen entwickeln konnten, auf die dann im zweiten Workshop eingegangen werden sollte. Naveh und Mussalam legten aus fachlicher Sicht dar, wie diese Darstellungen entwickelt werden sollten und was dabei zu beachten sei.
Eine weitere Komponente der Seminare waren gemeinsame Abendspaziergänge in der Altstadt von Jerusalem, auf die die Mitglieder beider Gruppen in letzter Zeit aufgrund der Sicherheitslage verzichtet hatten. In gewisser Hinsicht fühlten sich alle wie in einer selbst geschaffenen Luftblase, losgelöst von der Umgebung. Die Teilnehmer der anderen Länder hatten die Aufgabe, bei Bedarf zu übersetzen, die Arbeit der Arbeitsgruppen zusammenzufassen und zum Abschluss jedes Seminars die Ergebnisse auszuwerten.
Auf dem nächsten Workshop entwarfen die Lehrkräfte ihre Geschichtsschreibung, teilweise in den ursprünglichen Arbeitsgruppen; teilweise in ihren nationalen Gruppen. Dabei waren alle bemüht, ihre persönlichen Bekanntschaften zu vertiefen, und unternahmen gemeinsame Spaziergänge. Das war angesichts der feindseligen Atmosphäre außerhalb der Gruppe ein wichtiger Bestandteil der Arbeit. Zwischen dem zweiten und dritten Workshop wurden - da die Arbeitssprache des Workshops Englisch war - die jeweiligen Geschichtsdarstellungen ins Hebräische und Arabische übersetzt. Beim dritten Seminar hatten die Lehrkräfte erstmals die Gelegenheit, die Sichtweisen beider Seiten in ihrer eigenen Sprache zu lesen, so wie sie diese im Jahr 2003 im Klassenzimmer vorzutragen haben. Diesmal wurde die meiste Arbeit im Plenum geleistet. Es wurden Fragen gestellt wie: War die Übersetzung präzise? Wer war die Person von 1908, die Sie erwähnt haben? Was war für die Länge oder Kürze der Darstellung ausschlaggebend? Es gab jedoch fast gar keine abwertenden Reaktionen auf die Darstellungsweise der anderen Seite. Dass jede Seite sich mit ihrer eigenen Präsentation respektiert wurde, hat es in gewisser Weise leichter gemacht, die Möglichkeit einer anderen Geschichtsschreibung zu akzeptieren, die sich von der eigenen unterscheidet.
Die Gruppen gingen auseinander mit der Aufgabe, Korrekturen in ihre Textbeiträge einzuarbeiten, zu denen in der Diskussion angeregt worden war, und ein Glossar für die Lehrer sowie Schüler aufzustellen mit Begriffsdefinitionen, die der anderen Seite eventuell nicht geläufig waren.
Das Buch erscheint in Hebräisch, Arabisch und Englisch. Die Lehrkräfte werden es in ihren Klassenzimmern erproben. Das bedeutet, dass bereits in der Testphase Hunderte von israelischen und palästinensischen Schülern dieses Buch vorgelegt bekommen. Die nächsten Workshops werden dazu dienen, ihre Reaktionen zu erörtern, Korrekturen vorzunehmen, die Lehrkräfte bei ihrer Arbeit zu unterstützen und an der Geschichtsschreibung weiterer historischer Ereignisse zu arbeiten. Im dritten Jahr soll eine formelle Auswertung stattfinden, indem die Klassen, die die Beiträge beider Seiten behandeln, mit denen verglichen werden, in denen nur die Perspektive einer Seite vermittelt wird. Im Juni 2004 soll im PRIME eine Konferenz stattfinden, auf der die Ergebnisse der experimentelle Phase zusammengefasst und bewertet werden. Man kann nur hoffen, dass bis dahin ein politisch günstigeres Klima herrscht, in das diese Arbeit besser passt.
Die Ereignisse der letzten Monate haben gezeigt, dass es ohne einen informellen Friedensprozess, bei dem das jüdisch-israelische und das palästinensische Volk einander direkt begegnen, keinen echten und dauerhaften Frieden geben kann. Denn Frieden ist nur möglich, wenn beide Seiten aus dem Konflikt als Sieger hervorgehen; ein Frieden, bei dem nur eine Seite gewinnt, hat keinen Wert. Das Schulbuch, das die Lehrkräfte erstellen, und der spätere Unterricht mit ihm, ist ein Weg, die Erfahrungen aus der persönlichen Begegnung in einer kleinen Gruppe von Lehrkräften weiter zu verbreiten. Die Anthropologin Margaret Mead hat einmal gesagt: "Zweifelt niemals daran, dass eine kleine Gruppe von nachdenklichen und engagierten Bürgern die Welt verändern kann." Auch in Nahost, wollen wir hinzufügen.
Literatur
Sami Adwan & Ruth Firer: The Narrative of Palestinian Refugees During the War of 1948 in Israeli and Palestinian History and Civic Education Textbooks. UNESCO Paris 1997.
Sami Adwan & Ruth Firer: The Narrative of the 1967 War in the Israeli and Palestinian History and Civics Textbooks and Curricula Statement. Georg-Eckert-Institut Braunschweig 1999.
Fawzia Al-Ashmawi: L'image de l'autre dans les manuels scolaires des pays des deux rives de la Méditerranée. In: "Internationale Schulbuchforschung" Volume 18, Number 12, 1996.
Magne Angvik & Bodo von Borries (Hrsg.): Youth and History. A Comparative European Survey on Historical Consciousness and Political Attitudes Among Adolescents. Edition Koerber Stiftung Hamburg 1997.
Michael W. Apple: Ideology and Curriculum. London 1979.
Daniel Bar-Tal: The Rocky Road toward Peace: Beliefs on Conflict in Israeli Textbooks. In: Journal of Peace Research Volume 35, Number 6,1998.
Pierre Bourdieu: Cultural Reproduction and Social Reproduction. In: R. Brown (Hrsg.): Knowledge, Education and Cultural Change 1973.
Allan Luke: Literacy, Textbooks, and Ideology. London 1989.
Eyal Naveh & Ester Yogev: Histories: Towards a Dialogue With Yesterday. Tel Aviv 2002.
aus: der überblick 04/2002, Seite 68
AUTOR(EN):
Sami Adwan und Dan Bar-On:
Sami Adwan ist Dozent an der Universität Bethlehem im palästinensischen Autonomiegebiet. Dan Bar-On lehrt an der Universität von Beer Sheva in Israel. Gemeinsam leiten beide das Friedensforschungsinstitut PRIME - "Peace Research Institute in the Middle East" - in Beit Jala im Autonomiegebiet.