Ein Modell für eine schonende Dekolonisierung
Wird aus Neukaledonien die “République Kanaky”? Diese Frage stellt sich, seit vor 15 Jahren ein Loslösungsprozess zwischen Neukaledonien und Frankreich begann. Noch stehen die für die endgültige Eigenständigkeit vorgesehenen Volksentscheide aus, und Argumente gegen die vollständige Souveränität finden auch bei den Kanaken, der Urbevölkerung, zunehmend Gehör.
von Raymond Ammann und Oswald Iten
"Als Frankreich am 24. September 1853 Besitz von Grande Terre ergriff - James Cook hatte die Insel Neukaledonien (Neu-Schottland) getauft - geschah diese Landnahme unter dem geltenden europäischen und amerikanischen Recht, aber nicht in Übereinstimmung mit der autochthonen Bevölkerung. Es war ein unilateraler Akt ... Die Kolonisierung Neukaledoniens war Teil des historischen Prozesses, in dem die europäischen Länder ihre Herrschaft dem Rest der Welt aufzwangen.”
Sätze aus dem Pamphlet einer Befreiungsfront? Mitnichten. Vielmehr handelt es sich um eine veritable Entschuldigung des französischen Staates für begangenes Unrecht, 1998 unterzeichnet von Premierminister Jospin, festgehalten in der Präambel zur “Vereinbarung von Nouméa”, in der das bisherige Mutterland, die Einwanderer und die Ureinwohner übereinkamen, mit friedlichen und demokratischen Mitteln den Weg in die Zukunft zu suchen.
Eine Dekade vorher sah es ganz nach einer der üblichen Konfrontationen zwischen einer Befreiungsorganisation und kolonialen Machthabern aus. Was in den Annalen euphemistisch als les événements (das Geschehen) beschrieben wird, waren in Wahrheit blutige Auseinandersetzungen am Rande des Abgrunds. Die jahrelange Agitation von aufmüpfigen Ureinwohnern der Front de Libération Nationale Kanak Socialiste (FLNKS) und Gegenaktionen bewaffneter Siedler gipfelten 1988 auf der Insel Ouvéa in einem Angriff eines kanakischen Kommandos auf einen Polizeiposten, bei dem vier französische Polizisten umkamen und sechzehn als Geiseln in eine Höhle verschleppt wurden. Bei der anschließenden Befreiungsaktion kamen alle Geiseln unverletzt davon, aber neunzehn Kanaken wurden getötet; ihr verwundeter Anführer wurde von einem Spezialkommando erschlagen, und sechs festgenommene Rebellen wurden von den Franzosen standrechtlich erschossen - alles im Namen des französischen Staates.
Auf Ouvéa hatte sich noch einmal das hässliche Gesicht des französischen Kolonialismus gezeigt. Gleichsam im Schock besannen sich jedoch die Protagonisten des Verbleibs bei Frankreich und die einer Loslösung vom Mutterland auf Verhandlungen, die im selben Jahr zum “Abkommen von Matignon” führten, wo der französische Premierminister seinen Sitz hat. Darin erkauften sie sich zehn Jahre Zeit, um sich auf ein Plebiszit vorzubereiten. Beim Ablauf dieser Frist im Jahr 1998 schien den meisten Beteiligten klar, dass die Durchführung dieser Abstimmung die Gewaltspirale wieder lostreten könnte. Sie verlängerten im Accord de Nouméa die Bedenkzeit nochmals. Nun soll zwischen 2013 und 2018 in einer Serie von drei Plebisziten über das Schicksal dieser Inseln im Südpazifik befunden werden - ob sie unter weitgehender Autonomie mit Frankreich verbunden bleiben oder als ein souveräner Staat, vielleicht unter dem Namen Kanaky, den Vereinten Nationen (UN) beitreten sollen.
All diese Bedenkfristen waren und sind notwendig, weil die Grundprobleme Neukaledoniens nicht gelöst sind. Denn die drei Bevölkerungsgruppen sind sich nicht einig. Die einheimischen Kanaken sind mit einem Anteil von 45 Prozent in der Minderheit (nach der Volkszählung von 1996; die im Sommer 2003 geplante Volkszählung wurde um ein Jahr verschoben, nachdem Frankreichs Präsident Chirac vorgesehene Fragen nach der ethnischen Abstammung kritisiert hatte). Heute wird die Gesamtbevölkerungszahl auf 220.000 geschätzt. Die Kanaken sehen sich den vor langer Zeit eingewanderten Caldoches (Europäern) sowie den Einwanderern aus den französischen Inseln Wallis-et-Futuna gegenüber. Kompliziert wird das Ganze, weil sich auch innerhalb dieser ethnischen Gruppen Spaltpilze ausgebreitet haben.
Die ethnischen Überlegungen vermischen sich mit wirtschaftlichen. Wer immer in Neukaledonien einen Blick auf die melanesischen Nachbarinseln wirft, sieht, dass es dort schlechter geht. Alle “schwarzen Inseln” im Südpazifik sind infolge ethnischer Konflikte zerrüttet. In Fidschi versuchen immer wieder einheimische Putschisten den eingewanderten Indern die vollen demokratischen Rechte vorzuenthalten. Auf den Salomoninseln müssen ausländische Truppen unter australischer Führung die Streithähne aus Guadalcanal und Malaita auseinander halten. In Papua-Neuguinea gleicht der Staat einem Schrotthaufen, West-Papua wird gegen den Willen der Einheimischen von Indonesien besetzt, und der Bürgerkrieg auf Bougainville könnte wieder aufflammen. Der Lebensstandard ist auf keiner der südpazifischen Inseln höher als in Neukaledonien. Das relativ hohe Pro-Kopf-Einkommen - nach Weltbankangaben aus dem Jahr 2002 mit über 14.000 US-Dollar höher als in Neuseeland - kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Wohlstand geographisch und auf die Ethnien höchst ungleich verteilt ist.
Die regionalen Konflikte im gesamten westpazifischen Inselgebiet Melanesien verdeutlichen die heikle Situation, in der sich Frankreich befindet: Fingerspitzengefühl ist notwendig, um den Dampf abzulassen. Die zwanzig Jahre seit dem blutigen “Geschehen” veranschaulichen, dass Frankreich sein Verhältnis zu dem abhängigen Gebiet gewandelt hat und versucht, die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen. Die Umkehr wird dadurch deutlich, dass in der französischen Verfassung der Status eines ans Mutterland angebundenen Territoire d’Outre-Mer (Überseeterritoriums) gestrichen und durch einen Status eines autonomen La Nouvelle-Calédonie ersetzt wurde.
Äußerlich manifestiert sich dieser Richtungswechsel dadurch, wie Frankreich sein Herz für die kanakische Kultur entdeckt hat. In einem Akt von beinahe schuldbeladener Anbiederung setzte ihr die Regierung ein Denkmal. Das vom Genueser Stararchitekten Renzo Piano erbaute “Kulturzentrum Jean-Marie Tjibaou” ragt nun in Nouméa in die Weiten des Südpazifiks hinaus. In seiner flamboyanten Extravaganz soll es gleichsam wie ein kanakisches Gegenstück zur Oper von Sydney leuchten, so die Initiatoren. Dass es den Namen von Jean-Marie Tjibaou erhielt, symbolisiert die Versöhnung mit dem Märtyrer für die kanakische Freiheit. Tjibaou war der Führer der FLNKS. Kurz nachdem Tjibaou nach dem Massaker von Ouvéa die Vereinbarung von Matignon mitunterzeichnet hatte, wurde er von einem ehemaligen melanesischen Pfarrer, der gegen das Arrangement mit Frankreich war, erschossen.
Von Ferne strahlen zwar die kanakischen Ritualbauten nachempfundenen Gebäude wie Segel in den Himmel. Aus der Nähe sieht man aber, wie die aus kamerunischem Tropenholz gefertigten Monumentalbauten bereits von einem schwarzen Pilz befallen sind. Außerdem liegt das Kulturzentrum außerhalb Nouméas und ist nur schwer zu erreichen. Es wirkt meistens seltsam unbeseelt und verlassen, gelegentlich weilen dort Schulklassen auf Pflichtbesuch. Die Kanaken ziehen den Aufenthalt auf einem der Marae, der traditionellen Versammlungsplätze im Park vor.
Frankreich tut sich schwer mit dem Wesen der kanakischen Kultur. Das illustriert die wechselnde Bedeutung des Wortes Kanake. Ursprünglich entstammt es dem polynesischen Wortschatz Hawaiis und hieß einfach Mensch. Die Franzosen verwendeten canaque abwertend. Bis weit ins letzte Jahrhundert hinein wurde es im Sinne von Menschenfresser in Europa gebraucht. So bezeichnete man auch die Ureinwohner aus Neukaledonien, die man als Ausstellungsstücke in Zoos und Zirkussen in Frankreich und Deutschland herum karrte. Der Große Fremdwörter-Duden nennt als eine der Bedeutungen: “ausländischer (besonders türkischer) Arbeitnehmer (Schimpfwort)”. Je selbstbewusster die unterdrückten Ureinwohner in Neukaledonien auftraten, desto stärker verwendeten sie diese Bezeichnung für sich selbst und verwandelten sie so in ihr Gegenteil, nämlich als stolze Identifikation für ihre Eigenständigkeit, nunmehr ohne C und Q geschrieben, sondern mit zwei harten K.
Doch was ist kanakische Kultur? Durch die Beinahe-Ausrottung der Ureinwohner im 19. und frühen 20. Jahrhundert gingen ihre Traditionen eigentlich verloren, und die Kanaken sind laufend dabei, sie wieder zu entdecken, neu zu definieren oder gar zu erfinden.
Im Distrikt Wetr auf der Insel Lifou etwa wurden unter Einfluss der westlichen Zivilisation die traditionellen Tänze schon vor langer Zeit aufgegeben. Als die kanakische Kulturvereinigung Agence de Développement de la Culture Kanak (ADCK) im Jahr 1992 zu einem kleinen Kulturfestival aufrief, um dabei die Tanzgruppe zu finden, die Neukaledonien am großen Pacific Arts Festival im Rarotonga vertreten sollte, schlossen sich kurzerhand Frauen und Männer aus dem Distrikt Wetr zusammen, um einen neuen Tanz zu kreieren. Nicht gebunden an die verlorenen Traditionen, waren sie frei, Form und Struktur des Tanzes und der Musik an die westliche Ästhetik anzupassen und hatten damit großen Erfolg. Seither hat die Gruppe ihre Tänze auf Tourneen in Australien, Europa und Amerika präsentiert, immer mit enormer Wirkung.
Bei einem Auftritt im Jahr 2002 beim World Peace Festival in Los Angeles tanzten die zehn Leute der kleinen Insel Lifou in Bast-Kostümen und mit weißer Köperbemalung zur Musik, die ausschließlich aus rhythmisch koordinierten Zischlauten und Rufen bestand. Die Wetr-Tänzer waren eindeutig die Publikumslieblinge an jenem Abend. Wie kann das sein? Melanesische Tänze sind so abstrakt und für westliche Zuschauer so monoton, dass bis vor kurzem in den Touristenhotels von Neukaledonien nur polynesische Tänze und Musik vorgeführt wurde: Schlanke Südseemädchen mit wirbelnden Hüften. Die Gruppe Wetr wendet einfach ihre auch westlich beeinflusste Phantasie an und kann so ohne Vorbehalte aus dem Vollen schöpfen. Sie weiß, was ein westliches Publikum sehen und hören will: dunkle Haut, Körperbemalung, exotische Tanzkostüme, etwas Erotik - kurz, den beau sauvage, den edlen Wilden. Dazu eine fremde aber verständliche Musik und vor allem “westliche” Präzision in der Choreographie.
Die Tänzer von Wetr sind also bereit, dem Publikum das zu zeigen, was es sehen möchte. Nun muss aber auch gesagt werden, dass die Tänzer immer geradeaus erklären, um was es bei ihren Tänzen geht. Bei Diskussionen mit Journalisten oder Veranstaltern gaben die Tänzer immer wieder zu verstehen, dass es sich eigentlich nur um koordinierte Gesten und rhythmische Bewegungen handele und dass weder eine Tradition noch eine esoterische Bedeutung dahinter stecke. Das ist den Journalisten und Veranstaltern aber anscheinend nicht gut genug, und so kommt es, dass man in Programmen lesen kann, dass ihr Tanz eine Anbetung an eine allmächtige Göttin sei: Das ist so ziemlich das Entfernteste, was ein melanesischer Tanz ausdrücken will.
Die kanakische Kultur zu definieren, ist eine Hauptaufgabe des Sénat Coutumier, der zweiten Kammer des neukaledonischen Parlaments, die mit dem Abkommen von Nouméa geschaffen wurde. Anders als die Aufteilung Neukaledoniens in drei politisch-geographisch markierte Provinzen besteht die kulturelle Welt der Kanaken aus acht Bezirken, deren Chefs coutumiers in den Kultursenat abgeordnet sind. Die Zweiteilung der legislativen Macht in Volksvertretung und Kultursenat ist ein Balanceakt der Vermischung zweier grundsätzlich verschiedener Modelle, die aus demokratischer Sicht natürlich heikel ist, weil sie an den Grundfesten des Gleichheitsprinzips und der allgemeinen Menschenrechte rüttelt. Dies im Auge, kann die große Parlamentskammer die ethnische Kammer überstimmen.
Der Sénat Coutumier ist zuständig für die Anwendung des kanakischen Zivilrechts auf die Kanaken, nicht aber für das Strafrecht. Allerdings gibt es kein festgeschriebenes traditionelles Recht. Ursprünglich hatte jeder Stammesbezirk sein eigenes Recht. Komplikationen ergeben sich nun bei Konflikten zwischen Kanaken aus verschiedenen Regionen, die sich auf ihre jeweilige Stammestradition berufen. Was für alle Kanaken gesagt werden kann: Im Erbrecht, dem Familienrecht und dem Landbesitz unterscheidet sich ihr Coutume, ihr traditionelles Recht, fundamental von der europäischen Rechtauffassung. Das wird seit dem Accord de Nouméa von Frankreich anerkannt.
1998 brachte auch die Einführung eines speziellen Bürgerrechts für Neukaledonien, die Citoyenneté de la Nouvelle-Calédonie. Dieses spielt die Schlüsselrolle, wenn es um das Stimm- und Wahlrecht der Neukaledonier geht. Die Nationalität bleibt jedoch bis zur eventuellen Souveränität die französische. Wer abstimmen darf, ist heiß umstritten und die entscheidende Frage bei jedwedem Plebiszit. Bisher ist man sich einig geworden, dass neben den Kanaken auch die Caldoches, also die Abkömmlinge französischer Einwanderer, zu den Stimmberechtigten zählen.
Wenn es aber um die Polynesier aus dem benachbarten Mini-Überseeterritorium Wallis-et-Futuna geht, wird der Widerstand vieler melanesischer Kanaken geweckt. Während des Nickelbooms sind zahlreiche Walliser nach Neukaledonien als billige Arbeitskräfte geholt worden. Diese ethnische Gruppe macht inzwischen neun Prozent der Einwohner aus. In Neukaledonien leben nun mehr Walliser als auf ihrer Heimatinsel. Da sie um dieselben tief eingestuften Jobs und das knappe Land buhlen wie die Kanaken, kommt es zwischen diesen südpazifischen ethnischen Gruppen häufig zu Reibereien. In Saint Louis, einem Vorort von Nouméa, sind im Sommer 2003 mehrere Personen bei solchen Auseinandersetzungen ums Leben gekommen. Vordergründig geht es um Land, aber auch die politische Rivalität zwischen den Wallisern und dem einflussreichen FLNKS-Führer Roch Wamytan - und Ministers für die Coutume im gegenwärtigen Kabinett von Nouméa - heizt den Konflikt an.
Inzwischen ist es nicht mehr so, dass die wallisischen Polynesier geschlossen mit den Caldoches gegen eine Loslösung von Frankreich eingestellt sind und die Kanaken dafür; die Vereinbarung von Nouméa hat diese Fronten aufgeweicht. Manche Kanaken realisieren, dass ihr relativer Wohlstand mit den jährlichen französischen Transferzahlungen von rund 750 Millionen Euro - rund ein Viertel des Sozialprodukts von Neukaledonien - zusammenhängen. Seit der Einstellung der Atomtests auf Mururoa in Französisch-Polynesien fürchtet auch manch ein Kanake ein schwindendes strategisches Interesse Frankreichs an Neukaledonien und damit eine sinkende Bereitschaft für die spendable Haltung von Paris.
Dass Frankreich in der Rivalität mit Großbritannien im Kampf um die südpazifischen Inseln seine Interessen auf Neu- Schottland entschlossener als auf den Neuen Hebriden (heute Vanuatu) durchsetzte, hängt vor allem mit den Bodenschätzen zusammen. In Neukaledonien befindet sich heute unter anderem ein Viertel aller weltweiten Nickelvorräte. Bis 1988 war deren Ausbeutung hauptsächlich in den Händen der Société Le Nickel (SLN), die zur halbstaatlichen französischen Metallholding Eramet gehört. Im Vertrag von Matignon verpflichtete sich der reichste Caldoche, Jacques Lafleur, der zugleich der politischer Führer ihrer Partei Rassemblement pour la Calédonie dans la République (RPCR) ist, zur Abtretung seiner Abbau-Konzessionen in der Nordprovinz an die dortige politische Führung unter der Separatistenpartei FLNKS. Diese kaufte 1990 die Minenfirma Société Minière du Sud Pacifique (SMSP), und manch ein Beobachter meinte nun miterleben zu können, wie sich die Kanaken als Geschäftsführer ruinieren würden.
Inzwischen ist jedoch die SMSP sehr erfolgreich und bereits einer der weltweit größten Nickelexporteure, stets im Kopf-an-Kopf-Rennen mit SLN. Zusammen mit der kanadischen Falconbridge erstellt SMSP in Koniambo auf der Nordinsel den zweiten Schmelzofen Neukaledoniens, der Anfang 2005 seinen Betrieb aufnehmen soll. Das weckt bei Caldoches der alten Schule Befürchtungen, dass “ihr” Schmelzofen in Nouméa dann seitens der Kanaken von der Erzzufuhr abgeschnitten wird und die Kanaken das Geschäft alleine betreiben würden.
Wirtschaftliche Überlegungen der Citoyens de la Nouvelle-Calédonie werden entscheidend sein, ob der poussière de l’Empire (Staubkorn des Kolonialreichs), wie Neukaledonien einst geringschätzig bezeichnet wurde, die ungeteilte Souveränität wählen wird. Eine Sekretärin in Nouméa verdient zehnmal so viel wie ihre Kollegin im benachbarten Port Vila, Vanuatu, - obwohl dort die Lebenskosten ebenso hoch sind - und sie kann ihres Lebens im “Paris des Südpazifiks” sicherer sein. Andererseits sind auch viele Kanaken enttäuscht, dass sie anstelle von Nickelmanna höchstens die Brosamen erhalten, die vom Tisch der kanakischen Manager fallen, während diese sich in ihren chauffierten Limousinen immer weiter von der Basis entfernen.
aus: der überblick 01/2004, Seite 68
AUTOR(EN):
Raymond Ammann und Oswald Iten:
Raymond Ammann ist habilitierter Musikethnologe an der Universität Basel; er lebte mehrere Jahre in Neukaledonien und Vanuatu.
Dr. Oswald Iten ist Auslandredakteur der "Neuen Zürcher Zeitung".