Weil viele Industrieländer nicht genügend medizinisches Fachpersonal ausbilden, kommt es dort zu Engpässen im öffentlichen Gesundheitswesen. Diese Lücken füllen Ärzte und Krankenschwestern aus Entwicklungsländern. Das aber hat zur Folge, dass die medizinische Versorgung in armen Ländern weiter abnimmt. Miserable Arbeitsbedingungen in öffentlichen Kliniken und höhere Arbeitsbelastung durch steigende Patientenzahlen infolge von AIDS bewirken, dass Ärzte und Schwestern ihre Heimat verlassen. Sie suchen eine Stelle in reichen Ländern mit angemesseneren Bedingungen, besserer Bezahlung und Möglichkeiten sich fortzubilden. Ein Teufelskreis. Entwicklungshelfer mit medizinischer Ausbildung zu entsenden ist dafür keine Lösung.
aus: der überblick 03/2005, Seite 0