Einen edlen Schwarzen zeigt das Gemälde eines unbekannten Künstlers auf dem Titel des Buches von Dieudonné Gnammankou. Es handelt sich um Ibrahim Hannibal (auch Abraham Hanibal), den Mohren des russischen Zaren Peter der Große. Der äthiopische Prinz aus altem Adelsgeschlecht hatte in Orléans und Metz Mathematik und Festungsbau studiert, bevor er 1724 Chefingenieur des Zaren wurde. Er heiratete eine deutschstämmige Adelige und starb 1781 betagt und hoch angesehen. Der russische Dichter Alexander Puschkin war sein Urenkel.
Sogenannte Hofmohren gab es an vielen europäischen Herrscherhäusern während der Zeit der Aufklärung. Mit exotischen Afrikanern konnte man prestigeträchtig Hof halten. Der Schutz eines Fürsten gab ihnen Zugang zur Bildungselite - wie jenem "hochfürstlichen Mohr" in Wien, Angelo Soliman, der 1755 in den Dienst des Wenzel von Lichtenstein trat. Allerdings wurde Soliman nach seinem Tod im Jahr 1796 ausgestopft und im Naturalienkabinett als "Wilder" ausgestellt.
Ein ehemaliger Sklave aus der Region des heutigen Ghana fand seine Gönner in der Familie des Herzogs Anton Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel. Der Herzog gab ihm den Namen Anton Wilhelm Amo und ließ in taufen und ausbilden. Amo lernte sechs europäische Sprachen, studierte in Halle, promovierte in Medizin und Philosophie und hielt nach 1734 Vorlesungen an der Universität Jena. Er verfasste philosophische Schriften und wurde zum Staatsrat der preußischen Krone ernannt. 1743 kehrte er in seine Heimat zurück, wo er 1756 im ehemaligen Sklavenfort San Sebastian starb.