Die Bilder der San, der Buschleute des südlichen Afrikas, zeigen häufig die Tier- und Geisterwelt, wie die Perlhühner auf diesem Ölbild von Thamae Setshogo. Der Maler zählt heute zu den bekanntesten Künstlern Botswanas. Seit zwölf Jahren arbeitet er im 1990 gegründeten "Kuru Art Project". Nach diesem Modell entstand bald darauf in Südafrika die Initiative "!Xun & Kwe".
Ursprünglich sollten die Projekte nur dazu beitragen, die Einkommen der beteiligten San zu verbessern. Die in den Projekten beschäftigten Künstler lebten nämlich zuvor überwiegend als Landarbeiter bei Farmern oder von staatlicher Sozialhilfe und konnten ihre Familien kaum davon ernähren.
Heute werden in den Kunstprojekten Gemälde, Druckgrafiken und Bücher gefertigt, die in der ganzen Welt ausgestellt werden. Die Bilder bringen den Künstlerfamilien nicht nur ein besseres Einkommen, sondern dienen den San auch als kulturelles Gedächtnis. In ihnen werden die alten Geschichten und Mythen aufbewahrt, die Gefahr laufen, in Vergessenheit zu geraten.
Der von der Arnoldschen Verlagsanstalt mit Unterstützung des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED) herausgegebene Bildband "Bushman Art", dem dieses Bild entnommen ist, fängt die ausdrucksvolle Bildsprache der San ein.
Im nächsten Heft: Leben mit Tod und Trauer