Claudia Warning
Claudia Warning hat langjährige Erfahrung in der Leitung von Entwicklungsprogrammen. Schon während ihres Studiums der Geografie hat sie je ein Semester in Indien und Brasilien verbracht und ihre Promotion in Indien zu Fragen integrierter Stadtentwicklung geschrieben. Anschließend hat sie bei der deutschen Stiftung für internationale Entwicklung (DSE) die Asien-Arbeit betreut. Dann hat sie fast acht Jahre für die deutsche Kommission Justitia et Pax gearbeitet. Von dort wechselte sie ins damals von Klaus Töpfer geführte Bundes-Bauministerium, wo sie für internationale Programme zuständig war darunter die deutsche Beteiligung am UN-Programm für menschliche Siedlungen (Habitat) und den Nachfolgeprozess des Erdgipfels in Rio de Janeiro 1992, der auch Schritte zu umweltverträglichen Kommunen beschlossen hat.
Zuletzt war Claudia Warning seit 1999 eines der drei Mitglieder im Vorstand der Karl-Kübel-Stiftung in Bensheim. Die Stiftung finanziert Familienförderung in Deutschland, insbesondere mit Hilfe von Bildungseinrichtungen, und unterstützt im Ausland Entwicklungsprojekte, welche die Lebensverhältnisse benachteiligter Kinder und Familien verbessern sollen. Claudia Warning hat bei der Kübel-Stiftung unter anderem Programme in Indien, auf den Philippinen und im Kosovo geleitet und war im Stiftungsvorstand auch für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Zugleich war sie stellvertretende Vorsitzende des Verbands Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO). Diese Funktion übt sie auch weiter aus.
Mit dem Wechsel zum EED in Bonn kehrt sie nun in die Stadt zurück, in der sie studiert hat. Warum hat sie sich dazu entschlossen? Erstens, so erklärt sie, weil sie beim EED anders als bei der Kübel-Stiftung eine weltweite Tätigkeit über Asien hinaus mit gestalten kann. Chancen sieht sie zum Beispiel in Afrika; dem Afrika-Pessimismus will sie sich ausdrücklich nicht anschließen. Zweitens findet sie die Verbindung von internationaler Projektarbeit und die Beeinflussung der politischen Rahmenbedingungen im Norden wie im Süden besonders wichtig und reizvoll. Den EED sieht sie hier in einer günstigen Position, weil die Kirchen in der Öffentlichkeit und in der Politik ein besonderes Ansehen genießen.
Claudia Warning ist verheiratet und hat keine Kinder. Sie bringt nicht nur Erfahrung, sondern auch eine gute Portion rheinischen Humor zum EED mit. Offenbar hat die energische Frau sich auch ihre Neugier auf neue Länder und Aufgaben bis heute bewahrt.
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Paul Hell ist zum September in den Ruhestand gegangen. Der studierte Volkswirt und Agrarsoziologe hat seit 1977 die evangelische "Fachstelle Wirtschaft" geleitet, die sich mit Folgen der wirtschaftlichen Verflechtung zwischen Industrie- und Entwicklungsländern befasst. Die Fachstelle wird aus Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes finanziert; Paul Hell war bei den Evangelischen Akademien angestellt, hatte die Federführung im Ausschuss für entwicklungsbezogene Bildungsarbeit des Kirchlichen Dienstes in der Arbeitswelt und arbeitete in der Abteilung "Entwicklungspolitischer Dialog" des EED mit. Er hat in den 1990er Jahren das Dialogprogramm zur Rohstoff-Industrie in der brasilianischen Region Carajás mit in Gang gebracht und sich in den letzten Jahren besonders mit der sozialen Verantwortung von Unternehmen (Corporate Social Responsibility) befasst. Die Fachstelle arbeitete systematisch mit Gewerkschaften zusammen, war aber auch mit Unternehmensverbänden im Gespräch. Im Ruhestand möchte Paul Hell sich verstärkt lokal, an seinem Wohnort Göppingen, engagieren.
Ilonka Boltze wird von ihrer Stelle beim EED für zwei Jahre freigestellt, um für den Deutschen Entwicklungsdienst (ded) in Vietnam zu arbeiten. Sie wird ab 2006 im ded-Landesbüro in Hanoi als Beraterin für Informations- und Bildungsarbeit im Rahmen des Aktionsprogramms 2015 arbeiten und unter anderem Trainings für lokale Partner und Medien koordinieren. Ilonka Boltze hatte, bevor sie zum EED gekommen ist, bereits beim Evangelischen Missionswerk in Hamburg mit der Förderung von Medien im Süden zu tun. Wegen des Vorbereitungskurses wird sie den EED schon Mitte Oktober verlassen.
Kakule Molo hat nach 13 Jahren die Zentrale der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) in Wuppertal verlassen und ist in sein Heimatland Kongo zurückgekehrt. Molo stammt aus der Provinz Nord-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo (früher Zaire) und ist Pfarrer der dortigen baptistischen Kirche, die der VEM angehört. Er war seit 1992 Referent für das französischsprachige Afrika bei der VEM. Er will dort zunächst junge Menschen in Finanzen und Management weiterbilden.
aus: der überblick 03/2005, Seite 84