Seit Jahrtausenden wurden in China Speisefische in Teichen gezüchtet und boten eiweißreiche Ernährung. Unter Mao, in den siebziger Jahren, war die Fischzucht landwirtschaftlicher Genossenschaften ein beliebtes Thema für die Propaganda. So genannte Bauernmaler (die - wie man heute weiß - tatkräftige Hilfe von Profis erhielten) sollten die Freuden des Landlebens und die landwirtschaftlichen Kommunen als Quelle des Überflusses darstellen.
Das hier abgebildete Propagandaplakat aus dem Jahr 1973 stammt von Dong Zhengyi, einem der berühmtesten Bauernmaler. Es zeigt Bauern bei der Fischernte in Huxian, Provinz Shanxi. Das Plakat ist im Rahmen einer Ausstellung des International Institute of Social History in Amsterdam, Niederlande, zu sehen.
Statt solch romantisch wirkender Bilder wird man künftig in China mehr und mehr große Aquakulturen - das sind industrielle Fischzuchtanlagen - sehen. Im Jahr 2020, so sagt das WorldFishCenter voraus, werden in China rund zwei Drittel aller weltweit in Aquakultur gezüchteten Fische erzeugt. Fisch wird dann kaum noch aus dem Meer, sondern überwiegend aus Zuchtanlagen in Entwicklungsländern kommen.
Im nächsten Heft: Entwicklungspolitik