Von Zeit zu Zeit blicke ich aufs Telefon. Es bleibt an diesem Abend stumm. Um 23 Uhr beschließe ich, daß nun wohl keine telefonische Mitteilung mehr zu erwarten ist, ob ich als Journalist an der Mitgliederversammlung des Evangelischen Entwicklungsdienstes EED teilnehmen kann. Meine mündlichen, telefonischen und schriftlichen Bemühungen, zu der Versammlung am 1. März in Bonn zugelassen zu werden, sind damit gescheitert.
von Frank Kürschner-Pelkmann
Ich hatte vorgehabt, in diesem "Forum" aus Anlaß der Mitgliederversammlung über die Gründungsphase und die Pläne des EED zu informieren. Wäre eine positive Nachricht gekommen, hätte ich mich am nächsten Morgen mit dem ersten Zug auf den Weg von Hamburg nach Bonn gemacht, um gerade noch rechtzeitig zu der eintägigen Versammlung einzutreffen, aber der Anruf kam eben nicht.
Später erfuhr ich, daß kurz vor der Versammlung dann doch noch beschlossen wurde, eine Berichterstattung zuzulassen. Eine Kollegin vom Evangelischen Pressedienst in Bonn wurde eine halbe Stunde vor Beginn des Treffens eingeladen. Was bleibt? Das Bedauern, daß in diesem "Forum" ein Beitrag über den EED und seine Mitgliederversammlung fehlt, die Sorge, was aus einem Werk werden soll, das so mit Medien umgeht, und die Hoffnung, daß das Werk möglichst rasch klärt, wie es sich nach außen darstellen will.
Daß es auch anders geht, erlebte Ilse Preiss. Ohne Mühe bekam sie einen Gesprächstermin mit dem neuen EED-Vorstandsvorsitzenden Konrad von Bonin. Daraus ist ein Porträt entstanden, das in diesem Forum erscheint. Zu Wort kommt auch Thomas Schmitz, ein Mitarbeiter von Dienste in übersee, der die Hoffnungen und Befürchtungen zum Ausdruck bringt, die zukünftige Beschäftigte des EED haben. Um die Zukunft der kirchlichen Entwicklungsarbeit geht es auch in den Diskussionsbeiträgen von Joachim Lindau und Heiner Knauss, die bei einer Tagung in Loccum zu dem Thema "Neuer Realismus oder Utopie? - Der Entwicklungsdienst der Kirchen in der globalen Transformation" Stellungnahmen.
Wie dieser Entwicklungsdienst konkret Gestalt gewinnt und wie sich Partnerorganisationen in übersee unter gründlich veränderten globalen Verhältnissen für das engagieren, was weiterhin unter dem Stichwort "Entwicklung" zusammengefaßt wird, wird in anschaulichen Beiträgen dieses Teils des "überblicks" sichtbar.
Wir möchten Sie einladen, das "Forum" noch stärker als Ihr Forum zu nutzen. Einen Anstoß dafür können die Kommentare von Paul Hell und Renate Wilke-Launer zum neuen Grundsatzpapier von Brot für die Welt sein. Weitere - möglichst kurze - Kommentare und Stellungnahmen sind willkommen.
Breit vertreten in diesem Forum werden weiterhin die Arbeitsfelder sein, die bisher die Arbeitsgemeinschaft Kirchlicher Entwicklungsdienst (AG KED) gebildet haben. Diese AG KED, die früher über dem Wort FORUM ganz oben auf dieser Seite stand, gibt es seit Ende letzten Jahres nicht mehr. Die Strukturen befinden sich im Umbruch, ein spannendes und wichtiges Thema, über das wir weiter berichten werden.
aus: der überblick 01/2000, Seite 117