Langjährig Beschäftigte bei Dienste in Übersee
"Wir haben Probleme gemeinsam diskutiert und nach Lösungen
gesucht, alle waren mit einbezogen. Wir haben an einem Strang gezogen, und die
Ergebnisse waren sehr befriedigend."
Ein Gespräch mit langjährigen Beschäftigten von Dienste in Übersee
Gespräche mit Beschäftigten bei Dienste in Übersee
Das Gespräch führte Frank Kürschner-Pelkmann
Welche Erinnerungen haben Sie an die Anfangszeit Ihrer Tätigkeit für Dienste in Übersee?
Schmid: Ich war sehr angetan von dem Betriebsklima, der menschlichen Umgangsweise. DÜ war eine kleine, überschaubare Organisation, in der es sehr demokratisch zuging und wo alle sehr aufgeschlossen waren. Wir haben Probleme gemeinsam diskutiert und nach Lösungen gesucht, alle waren mit einbezogen. Wir haben an einem Strang gezogen, und die Ergebnisse waren sehr befriedigend.
Die Atmosphäre bei DÜ wurde auch durch das damalige Haus in der Gerokstraße mit dem offenen Treppenhaus mitgeprägt, man hat in den Dielen gestanden, hat sich unterhalten, hat Informationen bekommen. Der Umzug in das heutige Bürogebäude Ende der achtziger Jahre war schon eine Veränderung. Man geht in den Aufzug, steigt in seiner Etage aus und betritt sein Büro.
Schempp: Der Effekt des Umzugs war in der Tat, dass sich viele Leute in diesem Haus nicht wohlgefühlt haben. Es gab aber auch Leute, zu denen ich gehörte, die dankbar waren über diesen Umzug. Ich habe vorher 13 Jahre lang durch mein Fenster auf eine Wand geschaut, und plötzlich hatte ich den freien Blick. Wir haben mehr Platz und gleichmäßiger klimatisierte Räume. Das alte Haus hat aber einen eigenen Charakter gehabt, während es hier doch mehr uniform ist und die Zimmer alle ähnlich sind.
Das Haus in der Gerokstraße entsprach mehr der Aktionsgruppenmentalität, es war eine Heimat und gab ein Zusammengehörigkeitsgefühl, während im heutigen Gebäude mehr die Professionalität zum Ausdruck kommt. Tatsächlich hat sich DÜ aber auch so entwickelt. Die Zeiten wurden härter in den achtziger Jahren, der Wind blies uns ins Gesicht und von daher haben sich die Dinge sehr stark verändert.
Wie erinnern Sie sich selbst an die ersten Jahre Ihrer Tätigkeit bei DÜ?
Schempp: Es hat mir nach harten Zeiten in der freien Wirtschaft zuerst einmal gut getan, 1977 in die damals geschützte, aber angesehene Nische DÜ zu kommen. DÜ wurde von allen unterstützt und bewundert. Wir hatten damals auch Zeit, uns ausführlichst um kleine Probleme zu kümmern, ebenso um grundsätzliche Fragen.
Braun-Vollmer: Meine erste Erinnerung ist, dass ich Menschen getroffen habe, die unheimlich engagiert und motiviert waren, nach Übersee zu gehen, die das aber aus ganz unterschiedlichen Gründen tun wollten. Damals kamen viele aus der 68er Generation zu uns, die sehr stark politisch motiviert waren. Sie haben bestimmte Länder für einen Einsatz bevorzugt, zum Beispiel Tansania unter Präsident Nyerere. Ich habe damals im Bereich Auswahl und Vorbereitung von Personal gearbeitet, und für uns war die Frage, ob die Leute politisch übermotiviert waren, ob sie ihre Ideale in den Projekten umsetzen wollten und damit die Partner überforderten.
Wir haben damals Krankenschwestern, KFZ-Mechaniker, Bauingenieure, Ärztinnen und Ärzte, Lehrerinnen und Lehrer ausgewählt. Es ging häufig um das "Ärmel hochkrempeln" und "anpacken", mit der Hoffnung, dass etwas übernommen wird, wenn man es oft genug zeigt. Das hat mich damals überzeugt und ich habe gedacht: Das ist der Weg.
Wie haben Sie diese Zeit als Mitarbeiterin des "überblick" erlebt?
Schmid: Es war eine spannende Zeit, in der wir uns alle drei Monate mit einem neuen Thema für die Zeitschrift befassten. Der "überblick" mit Herrn le Coutre als Chefredakteur war "die" entwicklungspolitische Zeitschrift und weitgehend konkurrenzlos. Es ging manchmal drunter und drüber, aber es war spannend. Später kam das "dü-Forum" im "überblick" hinzu, in dem häufig Beiträge von DÜlerinnen und DÜlern in Übersee veröffentlicht wurden, oft zu den Schwerpunktthemen des Heftes.
Sie erwähnten schon, dass dann die Zeiten kamen, wo der Wind härter wurde für DÜ. Was bedeutet das konkret?
Schempp: Unter anderem auch durch das kritische Buch von Brigitte Erler ist der personelle Entwicklungsdienst insgesamt sehr in Frage gestellt worden. Es gab auch innerhalb der Kirchen Stimmen, die sagten: Die Zeit ist vorbei, weiße Entwicklungshelfer nach Übersee zu schicken. Auch der Zusammenbruch der entwicklungspolitischen Theorien und die totalen Veränderungen der Welt seit Mitte der achtziger Jahre haben DÜ als personellen Entwicklungsdienst mehr in den Mittelpunkt des Interesses und der Kritik gestellt.
Wie hat sich die Konzeption von DÜ verändert, weg vom "Ärmel aufkrempeln"?
Braun-Vollmer: Das ging eigentlich schleichend. Wir kamen zur Erkenntnis, dass das, was jahrelang vor Ort getan wurde, nicht die erwarteten Früchte trug. Wir konnten aus den Programmen nach drei oder sechs Jahren gar nicht aussteigen, weil die Arbeit nicht nachhaltig war. Wir hatten praktisch eine Abhängigkeit von außen erzeugt. Außerdem haben wir festgestellt, dass man sehr stark mit finanziellen Mitteln in Bereiche hineingegangen ist und es dann vor Ort nicht möglich war, adäquate Mittel aufzubringen.
Aufgrund dieser Erkenntnisse wurden in den achtziger Jahren neue Konzepte entwickelt. Es ging nicht mehr so sehr darum, einen Counterpart auszubilden, sondern um die Ausbildung von Ausbildern und die Vermittlung von Lehrschwestern. Der grassroot level ist nicht die Ebene, auf der wir arbeiten sollten, denn das ist eigentlich die Sache der Menschen vor Ort.
Es gibt aber weiterhin einzelne Länder, wo es immer noch einen Bedarf zum Beispiel an Mechanikern gibt, etwa im Südsudan, wo seit vielen Jahren Krieg herrscht und wo es über Generationen keine Schulbildung gibt. Aber das werden immer weniger Länder. In anderen Ländern arbeiten wir in der Vernetzungsarbeit, wo es um den Zugang zu Informationen und Ressourcen sowie darum geht, dass Partner Zugang zu Partnern in anderen Ländern bekommen und sich dann selber weiterqualifizieren können. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Beratung unserer Partner in konzeptionellen und Organisationsfragen.
Schempp: Wir reagieren auf Anforderungen. Wir sind heute dem Anforderungsprinzip näher als früher. Ich erinnere mich, dass wir früher gesagt haben, dass wir bestimmte Berufsgruppen nicht vermitteln. So hat jemand behauptet, es gäbe einen Beschluss, dass wir keine Sekundarschullehrer mehr vermitteln, und so wurden auch keine mehr vermittelt, obwohl Anforderungen da waren. Nach Jahren haben wir festgestellt, dass es nie einen solchen Beschluss gegeben hat.
Braun-Vollmer: In Gesprächen und bei Reisen stellen wir fest, wo ein neuer Bedarf entsteht. Ein Beispiel dafür ist der Friedensfachdienst, ein Gebiet, auf dem es wegen der Konflikte vor allem in Afrika einen großen Bedarf gibt. Wir haben überprüft, ob wir dies als neues Programm aufnehmen und meinen, wir können einen sinnvollen Beitrag leisten.
Welche Veränderungen gab es in den achtziger Jahren in der Bewusstseinsbildungsarbeit in Deutschland?
Schmid: Ich habe in dieser Zeit im Bildungsreferat gearbeitet, wo wir damals sehr viel Seminararbeit mit dem Ziel der Bewusstseinsbildung gemacht haben. Die Menschen, die nach Übersee vermittelt werden, leisten nicht nur in dem Gastland einiges, sondern das, was sie für sich persönlich lernen und erfahren, ist vielleicht viel mehr. Man sollte stärker sehen, was die Leute aus Übersee mit zurückbringen an kulturellen Erfahrungen, Selbsterfahrungen, an Sich-Bewährenmüssen in ganz anderen Situationen als hier. Der Bildungsbereich war damals bei DÜ verankert und war auch von anderen angesehen und akzeptiert.
Schempp: Was uns nie richtig gelang, war die Verzahnung von Inlands- und Auslandsarbeit. Das hat auch daran gelegen, dass der Arbeitsdruck zu groß war. Zum Beispiel haben wir es nie geschafft, dass die Fachstellen enger mit den Vermittlungsreferaten zusammengearbeitet haben.
Schmid: Bei den entwicklungspolitischen Seminaren habe ich beobachtet, dass sie in letzter Zeit nicht mehr so gut besucht sind wie in früheren Jahren. Zwischenzeitlich werden viel mehr Seminare an Akademien und anderen Institutionen zu diesen Themen angeboten. Wir müssen selbst auf diesem Gebiet nicht mehr so viele Seminare veranstalten wie vor 20 Jahren.
Schempp: Das sinkende Interesse hat auch mit Ratlosigkeit zu tun. Wir haben damals Theorien und Konzepte vertreten, und nachdem diese Theorien in sich zusammengebrochen sind, ist heute nichts mehr an Theoriegebäuden vorhanden.
Innerhalb von DÜ wird über Entwicklungsfragen nicht nur theoretisch diskutiert, sondern praktisch bei jeder Personalanforderung eines Partners, ebenso bei der Auswahl der Bewerberinnen und Bewerber. Diese Diskussion hat sich aber verändert. Ich denke, dass wir heute viel pragmatischer vorgehen.
Es gibt viele Leute in unserem Reintegrationsprogramm, die hier studiert und gearbeitet haben und die ganz konkrete Vorstellungen von dem haben, was in ihrem Land möglich ist. Sie sind sehr realistisch, zum Teil auch deshalb, weil sie durch die Seminare des Studienbegleitprogramms (STUBE) oft sehr gut vorbereitet sind. Auch die deutschen Bewerberinnen und Bewerber für eine Tätigkeit im Ausland gehen heute sehr viel praktischer und nüchterner an ihre Aufgaben heran.
Ist es für die Rückkehrerinnen und Rückkehrer schwieriger geworden, ihre Erfahrungen in Botswana oder Peru in den deutschen Kontext hinein zurückzuvermitteln?
Schmid: DÜlerinnen und DÜler haben immer wieder gesagt, dass sie es toll finden, dass DÜ Seminare für Zurückgekehrte anbietet, weil ihre Familien und Freunde gar nicht verstehen, was sie aus Übersee berichten. Sie sehen nur Äußerlichkeiten, aber das Erleben können sie gar nicht nachvollziehen. Es ist dann wunderbar, sich mit anderen Zurückgekehrten bei Seminaren zu treffen, weil man Erfahrungen austauschen kann, Ähnliches erlebt hat und sich gegenseitig versteht.
Es gibt Rückkehrerinnen und Rückkehrer, die sich sehr einsetzen, um Kindern in den Schulen etwas von ihren Übersee-Erfahrungen zu vermitteln. Es sind immer Einzelne, die das Erlebte auf diese Weise umsetzen. Was sich in den letzten Jahrzehnten in Schulen verändert hat, ist, dass die Schulklassen heute multikulturell sind. So gibt es zum Beispiel an unseren Schulen viele afrikanische Kinder, das ist ganz selbstverständlich. Die Dritte Welt ist an unseren Schulen präsent.
In den kirchlichen Entwicklungsorganisationen wurde in den zurückliegenden Jahren verstärkt über die Frage der Frauenförderung diskutiert. Hatte dies praktische Auswirkungen für die Arbeit von DÜ?
Braun-Vollmer: DÜ war eine der Organisationen, die maßgeblich daran gearbeitet haben, die Gleichstellung von Frauen und Männern zu erreichen. Wir haben relativ schnell im Hause DÜ umsetzen können, dass auf allen Ebenen die Stellen ziemlich paritätisch mit Frauen und Männer besetzt werden. Wir haben die meisten Teilzeitarbeitsplätze innerhalb der AG KED und damit vielen Frauen und Männern ermöglicht, neben Haushalt und Kindererziehung qualifizierte Arbeit zu leisten. Wir haben 40 bis 50 Prozent Teilzeitarbeitsplätze und haben das koordiniert und sind dabei effizient und flexibel geblieben.
Wir haben mehr Frauen an der Arbeit der Geschäftsstelle beteiligt und dann solche Ziele auch in die Programmarbeit in Übersee aufgenommen. Die Förderung von Frauen durch Teilzeitarbeitsplätze hat mich beeindruckt, wobei ich sagen muss, dass sich das nun etwas verkehrt, weil dieser Personenkreis aus familiären Gründen nicht mit nach Bonn umziehen kann.
Wie haben Sie die Zusammenarbeit mit den anderen bisherigen Mitgliedsorganisationen der AG KED erlebt?
Braun-Vollmer: Ich habe die Zusammenarbeit ausgesprochen positiv erlebt, sowohl mit der Evangelischen Zentralstelle für Entwicklungshilfe als auch mit Brot für die Welt und dem Evangelischen Missionswerk. Mit den Kolleginnen und Kollegen konnte ich immer gut kooperieren und in Facharbeitskreisen mit ihnen abstimmen.
Schempp: Im operationalen Bereich hat die Zusammenarbeit zwischen den Stäben immer problemlos geklappt. Auch im Verwaltungsbereich gab es keine Schwierigkeiten. Auf der Ebene darüber gab's immer Schwierigkeiten. Anfang der siebziger Jahre war die Arbeitsgemeinschaft Kirchlicher Entwicklungsdienst gegründet worden. Ich kam zu einer Zeit, als Ende der siebziger Jahre die AG KED-Richtlinien diskutiert wurden, um eine formale Grundlage für diese Zusammenarbeit zu finden. In diesem Prozess gab es eine starke Opposition, den "Rührberger Kreis", das waren Personen aus der 68er Generation, die versuchten, der Zusammenarbeit eine andere Richtung zu geben.
Die Rahmenrichtlinien von 1979/80 enthalten auf 120 Seiten vor allem die Satzungen der Organisationen und die Verfahren zur personellen Besetzung von Entscheidungsgremien, aber an Zielen, Konzeptionen und Inhalten ist darin so gut wie nichts enthalten. Dass, sobald das Geld knapper wurde, die schon länger latent vorhandene Kritik der Landeskirchen immer lauter wurde und dieses Konstrukt dann zusammenfiel, überrascht nicht. Damals wurde mit den Richtlinien bereits die Grundlage für das geschaffen, was die Kirchen heute veranlasst hat, den EED zu gründen.
Die AG KED war von Anfang an reformbedürftig. Obwohl die Arbeit und die Zusammenarbeit der Stäbe meines Erachtens im Laufe der Jahre immer besser und effizienter geworden ist, haben die fortgesetzten Differenzen auf der Führungsebene dazu geführt, dass die AG KED auseinander gebrochen ist, was die Stäbe, das heißt die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, nun büßen müssen.
Braun-Vollmer: Ich sehe es auch so, dass es in der Kooperation auf der oberen Ebene schon erhebliche Reibungsverluste gab. Auf dieser Ebene hätte es verbindliche Absprachen geben müssen, damit nicht jedes Werk so autonom ist, zu tun, was es will. Ich bedaure, dass dieser Druck nun auf Grund der finanziellen Einbußen entstanden ist und dass jetzt Lösungen gefunden wurden, die nicht so fein ziseliert sind, wie man es eigentlich bräuchte, um langfristig erfolgreich zu sein.
Was mir nicht gefällt an dem Prozess, wie er jetzt stattfindet, ist, dass man nicht im Vorfeld der Entscheidung erst einmal geguckt hat, wer wo etwas tut, was neu entstehen soll, welcher Beitrag von wem erbracht werden kann und wie das neue Werk dann aussehen kann, welche Strukturen es haben und wie dort gearbeitet werden soll. Das hätte ich mir gewünscht.
Ich habe es bedauert, dass es für uns als Mitarbeitende zu einem relativ undurchschaubaren politischen Interessengerangel geworden ist, in dem nicht mehr erkennbar ist, was warum geschieht, wo also die Transparenz verloren gegangen ist und auch die Partizipation der Werke weggefallen ist.
Schempp: Das hier kirchenpolitische Machtauseinandersetzungen stattfinden, das kann ich akzeptieren, das ist eben Realität. Es wird aber von allen Seiten behauptet, es gäbe sachliche Gründe für die geplante Struktur. Wenn ich dies widerlege, werden immer neue Gründe genannt. Ich behaupte: Es ist immer noch genügend Geld da und auch das Argument der Effizienz ist nicht stichhaltig. So effizient, wie die Stäbe zuletzt gearbeitet haben, haben sie noch nie gearbeitet und werden sie auch nie wieder arbeiten.
Was ist für Sie die wichtigste Erkenntnis oder Erfahrung in der langjährigen Mitarbeit bei DÜ gewesen?
Braun-Vollmer: Der Arbeitsstil und die Arbeitsweise hier im Hause haben mir ausgesprochen gut gefallen: dass man offen über Dinge sprechen kann, dass man Kritik üben kann und dass man hier nicht zensiert wird, sondern man ernsthaft bemüht ist, Fragestellungen zu klären und um Ergebnisse zu ringen. Das hat mir die ganzen Jahre immer unheimlich Kraft gegeben. Es hat mir Spaß gemacht, hier im Hause zu sein. Immer, wenn es um etwas ging, waren alle mutig, sich hinzustellen und etwas zu riskieren und sich auch zum Vorstand zu begeben und zu sagen: Hier stehen wir und nach bestem Wissen und Gewissen können wir nur so und nicht anders. Das ist eine Stärke, die es nicht oft gibt, und ich wünsche mir, dass dies auch der Stil im neuen EED wird..
Das Andere ist, dass die Zusammenarbeit mit den Partnern im Personalbereich etwas ganz Besonderes ist, weil man einen völlig anderen Zugang als in der finanziellen Zusammenarbeit zu den Menschen in Übersee bekommt, wie sie arbeiten, welche Probleme sie haben. Ebenso ist es mit den DÜlerinnen und DÜlern. Mit ganz verschiedenen Menschen aus ganz verschiedenen Berufen zu arbeiten hat eine Dynamik, ist spannend und bringt Ergebnisse. Diese Arbeit ist für mich überzeugend und wichtig.
Schempp: Die meisten sind deswegen bei DÜ, weil sie mit Menschen zu tun haben wollen. Das ist prägend für unsere Arbeit und das können diejenigen von uns, die für den EED arbeiten werden, dort mit einbringen. Für mich war außerdem wichtig, dass bei DÜ Anspruch und Wirklichkeit, wie Menschen leben und arbeiten, nicht so weit auseinander klafften wie in anderen Bereichen der Kirche. Wir haben versucht, das zur Deckung zu bringen. Es ist uns nicht überall gelungen, aber in vielen Bereichen sind wir ein Stück weiter gewesen, wahrscheinlich auch, weil wir ständig mit Menschen zu tun haben. Dass wir als Motto "Menschen bewegen" wählten, kommt nicht von ungefähr.
Schmid: Mir geht es ganz ähnlich. Für mich ist es wichtig gewesen, die Menschlichkeit bei DÜ zu spüren. Unter den Mitarbeitenden, im Umgang mit den DÜlerinnen und DÜlern, es war immer eine menschliche Atmosphäre, Ich habe dabei etwas von Demokratie gespürt. Das finde ich sehr wichtig und das hat mich regelrecht begeistert. Ich wünsche und hoffe, dass das im EED erhalten bleibt, dass etwas hinübergerettet wird.
Irene Braun-Vollmer arbeitet seit 1974 für DÜ, zunächst als Sachbearbeiterin im Bereich Personalauswahl und -vorbereitung, später im Projektbereich und seit sechs Jahren als Referentin für Nordostafrika und das südliche Afrika sowie stellvertretende Abteilungsleiterin. Sie war viele Jahre in der Mitarbeitervertretung und deren Vorsitzende.
Martin Schempp wurde im Januar 1977 als Verwaltungsleiter von DÜ eingestellt, eine Aufgabe, die er bis Mitte 1997 wahrnahm. Danach übernahm er die Leitung der Abteilung Personal/Fachkräfte. Zu den zahlreichen Gremien, in denen er mitgearbeitet hat, gehören zum Beispiel die Arbeitsrechtskommission der EKD und die Diakonische Konferenz, außerdem gehörte er mehrere Jahre dem Vorstand von DÜ an.
Marianne Schmid hat ihre Tätigkeit bei DÜ im Januar 1975 als Sekretärin in der Redaktion der Zeitschrift "der überblick" begonnen. Nach dem Umzug der Redaktion nach Hamburg arbeitete sie viele Jahre als Sachbearbeiterin im Bildungsreferat und war dort für den Bereich Rückkehrarbeit zuständig. Seit der Auflösung der Inlandsabteilung im Jahre 1998 arbeitet sie in der Stabsstelle Kommunikation.
aus: der überblick 03/2000, Seite 116