Beim Völkermord in Ruanda im April 1994 wurden binnen 100 Tagen mehr als 800.000 Menschen umgebracht. Das Morden war von einer Machtelite mit Hetzkampagnen lange vorbereitet worden, um die Bevölkerung gegen die Tutsi-Minderheit und Hutus aufzustacheln, die für friedliches Zusammenleben eintraten. Gezielt wurden Armee, Polizei, Milizen, Todesschwadronen, Verwaltung und Medienpropaganda eingesetzt. Mit Macheten, Messern und Äxten gingen die Mörder auf die Opfer in ihrer Nachbarschaft los.
Die Weltgemeinschaft hat dem Morden zugeschaut und die Täter gewähren lassen. Die Vereinten Nationen zogen sogar einen Teil ihrer Blauhelmtruppen ab, statt sie zu verstärken. Die Opfer wurden der Verfolgung durch ihre Mörder schutzlos ausgeliefert.
Fernsehbilder dieses Genozids ließen den Maler und Bildhauer Kofi Setordji aus Ghana nicht mehr los. Mehr als zwei Jahre lang hat er an Skulpturen-Installationen zum Gedenken und zur Mahnung gearbeitet. "Wunden der Erinnerung" heißt die Ausstellung, von der das nebenstehende Bild einen Ausschnitt zeigt. Der Evangelische Entwicklungsdienst (EED) hat die Installationen auf dem Ökumenischen Kirchentag in Berlin gezeigt und wird sie vom 26. 8. bis 26. 9. 2003 beim Ökumenischen Rat der Kirchen in Genf und im April 2004 zum zehnjährigen Gedenken in Kigali, Ruanda, präsentieren.
Im nächsten Heft: Afrika - Aufbruch und Niedergang