Kurz berichtet
Langsamer Start für das Magazin ju:ni:k
Das Jugendmagazin
ju:ni:k verschiebt seine zweite Ausgabe um ein halbes Jahr. Für die Startphase benötige das Projekt mehr Zeit, erklärte Stephan Reimers, der Vorsitzende des Herausgebervereins von ju:ni:k und Bevollmächtigte des Rates der EKD bei der Bundesregierung und der Europäischen Union. Die erste Ausgabe der bundesweiten Schülerzeitung für Entwicklungspolitik ist Anfang des Jahres mit einer Auflage von 200.000 Exemplaren erschienen; 80.000 Hefte sind bis Mitte Februar an den Schulen vertrieben worden. Das Magazin wird unter der Leitung von Journalisten von Jugendlichen gemacht. Es sollte ursprünglich dreimal pro Jahr erscheinen. Ein Teil des Kaufpreis wird für Entwicklungsprojekte gespendet. Der EED hat im Februar 2006 für die Startphase einen Zuschuss von 12.000 Euro bewilligt; das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat 50.000 Euro in Aussicht gestellt.
Protest gegen Geflügelimporte in Kamerun
Der Schutz für die einheimische Geflügelproduktion in Kamerun ist erneut in Gefahr: Die Regierung des westafrikanischen Landes hat Anfang 2006 die Beschränkung für Importe von Geflügelteilen aus Europa aufgehoben. Die Importe bestehen aus in Europa unverkäuflichen Geflügelteilen und sind extrem billig. Sie haben wegen Lücken in der Kühlkette häufig zu Salmonellen-Erkrankungen in Westafrika gefühlt. Ein vom EED-Partner ACDIC initiierter Verbraucherboykott und politischer Druck haben 2005 die Regierung in Jaunde bewogen, die Einfuhr dieser Geflügelteile zu beschränken. Diese Regel hat sie nun aufgehoben, weil einheimische Erzeuger den Bedarf nicht befriedigen können. Dies ist jedoch eine Folge der Tatsache, dass zahlreiche kamerunische Erzeuger wegen der Importe bankrott gegangen sind und nicht schnell genug das Kapital für einen Neuanfang bekommen können. Verbraucher und Bauern in Kamerun haben darauf mit neuen Protesten reagiert. Der EED fordert zusammen mit dem europäischen Dachverband protestantischer Hilfswerke (APRODEV) die EU-Kommission auf, dafür zu sorgen, dass das Dumping von Fleischresten nach Afrika beendet wird.
Neue Kampagne gegen nicht vermehrbares Saatgut
Eine neue Kampagne verlangt ein Verbot der so genannten Terminator-Technologie. Damit wird Saatgut genetisch so verändert, dass die Samen der daraus wachsenden Pflanzen steril sind. Aus der Ernte kann dann kein neues Saatgut gewonnen werden, es muss für jede Aussaat neu gekauft werden. Der EED und "Brot für die Welt" gehören zu der rund 30 Unterstützerorganisationen der Kampagne (
www.freie-saat.de).
Die Kampagne fordert die Bundesregierung auf, den Einsatz der Terminator-Technologie mit Hilfe des Gentechnik-Gesetzes in Deutschland zu verbieten und sich für die Stärkung des internationalen Moratoriums darauf einzusetzen. Die Anwendung der Technologie wird bisher von einem Moratorium verhindert, auf das sich die Mitgliedsstaaten der UN-Konvention über biologische Vielfalt geeinigt haben, nachdem eine Expertengruppe diese Technik als riskant für die Umwelt und die Ernährungssicherheit eingeschätzt hatte. Denn der Einsatz der Technik könnte die Artenvielfalt vermindern, den freien Tausch von Saatgut gefährden und Züchtungen durch die Bauern behindern. Die große Mehrheit der Bauern in armen Ländern gewinnt ihr Saatgut selbst. Neuseeland, Kanada und Australien wollen das Moratorium beenden. Darauf drängen auch internationale Saatgut-Konzerne.
aus: der überblick 01/2006, Seite 113