Streit ums Kaspische Meer Keine Entschädigung für Atomversuche Wunderreis für Afrika Indien gegen Babyhandel Mädchenmord in Indien Brasilien zahlt für Schulbesuch Tansania streicht Schulgebühren Stellenabbau beim UNHCR Aids: Beerdigungskosten als Werbeprämie Südafrikanischer Kirchenrat Personalia und Meldungen aus dem Forum
Seit Auflösung der Sowjetunion ist die Aufteilung des Kaspischen Meeres unter den neuen Anrainerstaaten überfällig. Auch auf einer im April in Turkmenistan abgehaltenen Gipfelkonferenz der Regierungschefs von Russland, Aserbaidschan, Kasachstan, Turkmenistan und Iran konnte keine Einigung darüber erzielt werden. Unter dem Kaspischen Meer, dem größten Binnensee der Welt, gibt es reiche Vorkommen an Erdöl und Erdgas. Die bereits entdeckten Erdölvorkommen betragen 20 bis 30 Milliarden Barrel (1 Barrel= 159 Liter). Auf bis zu 200 Mrd Barrel wird die potenzielle Gesamtfördermenge geschätzt. Die Region wird deshalb auch "der Persische Golf des 21. Jahrhunderts" genannt. Manche seit kurzem erschlossenen Ölfelder sind aber nicht so ergiebig wie ursprünglich angenommen.
Unlängst war ein Streit zwischen Russland und Kasachstan entbrannt, weil Russland ein Ölfeld zur Erkundung ausgeschrieben hat, das teilweise auch von Kasachstan beansprucht wird.
Auf der Konferenz in Turkmenistan hatte Iran vorgeschlagen, dass jeder Anrainer ein Fünftel dieses Binnensees erhält. Die Nachbarstaaten lehnten das ab. Kasachstan und Aserbaidschan forderten 29 Prozent beziehungsweise 21 Prozent Anteil. Russland schlug daraufhin vor, die Wasseroberfläche gleichmäßig unter den Anrainerstaaten aufzuteilen, den Meeresboden jedoch anhand von Grenzen aufzuteilen, die sich nach dem Küstenverlauf der jeweiligen Staaten richten - analog zu Regeln des Internationalen Seerechts, das für Binnenmeere nicht gilt. Russlands Sonderbotschafter für das Kaspische Meer, Viktor Kalyuzhny, warnte: "Wenn man die Entscheidung noch einmal vertagt, könnten sich die ohnehin zwischen diesen Ländern bestehenden Spannungen noch weiter verstärken." Spätestens im September 2001 sollte es eine neue Gipfelkonferenz geben.
Auch strategische Interessen sind in der Region im Spiel. Russland und Iran lehnen US-amerikanische Pläne zum Bau einer Pipeline unter dem Meer ab, durch die Erdöl an Iran und Russland vorbei in die Türkei exportiert werden soll.
Das "Nuclear Claims Tribunal" in den USA (Tribunal für die Ansprüche der von Atomtests betroffenen Menschen) hatte den Einwohnern des Bikini-Atolls 563 Millionen US-Dollar als Entschädigung für die Atomwaffentests in den 40-er und 50-er Jahren zugesprochen. Ein Großteil des Geldes sollte für die Aufräum- und Säuberungsarbeiten auf Bikini verwendet werden. Doch es scheint, als bliebe die Auszahlung der Gelder ein Traum, weil das Tribunal selbst nur über 45 Millionen Dollar verfügte, die bereits zur Entschädigung von Einzelklägern ausgegeben worden sind, und weitere Geber sich bislang noch nicht gefunden haben.
Eine neu gezüchtete Reissorte namens Nerica (New Rice for Africa) hat der Westafrikanische Reisentwicklungsverband (Warda) vorgestellt. Der Reis ist eine Kreuzung aus afrikanischen und asiatischen Sorten, die laut Warda ohne Düngemittel auskommt und widerstandsfähig gegen Dürre, Krankheiten und Schädlinge ist. Die Sorte sei besonders proteinreich, gedeihe auch auf sauren Böden, benötige 30 bis 50 Tage weniger Reifezeit und bringe bis zu 50 Prozent höhere Erträge ein als die bisher in der Region angebauten Sorten. An der Züchtung von Nerica haben afrikanische Bauern aktiv teilgenommen, die auf den Versuchsfeldern die nach ihren Erfahrungen geeignetsten Pflanzen auswählten. Voller Lob für die neue Sorte kommentierte Fwazi Al-Sultan, der Präsident des Internationalen Fonds für Landwirtschaftliche Entwicklung (Ifad), es sei höchste Zeit, dass auch Afrika seine Grüne Revolution erlebe.
Zwischen 1965 und 1985 waren in Asien neue Reis-, Weizen- und Maissorten gezüchtet worden, mit Hilfe derer die Nahrungsversorgung erheblich verbessert wurde. Infolge Dieser so genannten Grünen Revolution konnten in den vergangenen 25 Jahren die Ernteerträge mehr als verdoppelt werden, während die Anbaufläche nur um vier Prozent ausgeweitet wurde. Kritiker der asiatischen Grünen Revolution betonen jedoch, dass die damals gezüchteten ertragreichen Sorten erheblich mehr Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie kontrollierte Bewässerung benötigten. Deshalb hätten nur kapitalkräftige Agrarbetriebe davon profitiert, nicht aber Kleinbauern.
Indische Rechtsexperten versuchen, strengere Adoptionsgesetze durchzusetzen, nachdem bekannt geworden ist, dass unter dem Namen von Wohltätigkeitsorganisationen ein profitabler Handel mit Babys betrieben wurde. Im April 2001 deckte die indische Polizei einen großen Baby- Handelsring im indischen Staat Andhra Pradesh auf. Die zwei Nichtregierungsorganisationen Action for Social Development (ASD) und John Abraham Bethany Memorial Home wurden nun angeklagt, aus der Notsituation verarmter indischer Familien Profit zu schlagen. Sie sollen von diesen für 20 bis 60 US-Dollar neugeborene Kinder angekauft haben, die sie dann für Preise bis zum Hundertfachen an adoptionswillige indische und ausländische Paare verkauften. Die Ermittlungen der Polizei ergaben außerdem, dass die Adoptionsorganisationen auch Broschüren und Videos der Kinder anfertigten, die sie an Adoptionswillige für rund 100 Dollar verkauften. Allein im Bundesstaat Andhra Pradesh, wo die Organisation ASD arbeitet, wurden im letzten Jahr 706 Adoptionen beantragt. 450 wurden bewilligt, davon 150 an ausländische Paare. Besonders Mädchen sind von dem Babyhandel betroffen, da die verarmten Eltern durch den Verkauf die spätere Mitgift vermeiden wollen.
Im März 2001 lebten laut der jüngsten Volkszählung in Indien rund 1,03 Milliarden Menschen, 181 Millionen mehr als 1991. Das bedeutet, dass 50.000 neue Erdenbürger pro Tag das Licht der indischen Welt erblicken. Diese Zahlen scheinen auf den ersten Blick zwar viel, im Verhältnis betrachtet zeichnet sich jedoch eine positive Entwicklung ab: Das jährliche Bevölkerungswachstum ist in den vergangenen zehn Jahren von 2,1 auf 1,9 Prozent gefallen.
Anlass zu einer kritischen Beurteilung bietet jedoch die Betrachtung der sogenannten sex-ratio, die das quantitative Verhältnis zwischen Frauen und Männern misst. Nach diesem Index kommen im Jahr 2001 genau 933 Frauen auf 1000 Männer gegenüber 927 Frauen auf 1000 Männer im Jahr 1991. Werden diese Zahlen jedoch genauer aufgeschlüsselt, zeigt sich, dass der Anteil der Mädchen im Alter bis zu sechs Jahren von 945 zu 1000 auf 927 zu 1000 zurückgegangen ist. Ein Grund dafür ist die verbesserte Technik, beispielsweise mit Ultraschall vorgeburtliche Geschlechtsbestimmungen vorzunehmen. Werden bei diesen Untersuchungen weibliche Föten identifiziert, wird danach nicht selten abgetrieben. Mädchen sind in vielen indischen Familien nicht erwünscht. Weiterhin ist die Vernachlässigung von Mädchen im Säuglingsalter ein Grund für das unausgewogene Geschlechterverhältnis in den frühen Lebensjahren. Im Krankheitsfall etwa werden weibliche Säuglinge häufig nicht angemessen versorgt, was zur Folge haben kann, dass sie an Krankheiten sterben, die ihre Brüder oder Cousins mühelos überstehen.
Das Phänomen der Mädchenmorde ist nicht auf Indien beschränkt. Auch in Südkorea, Bangladesch oder China werden Mädchen systematisch bereits vor der Geburt abgetrieben oder sterben im Säuglingsalter aufgrund von Vernachlässigung oder durch aktive "Fremdeinwirkung".
Anlass zu Hoffnung für Indien gibt aber die gestiegene Alphabetisierungsrate der Frauen, die um 15 Prozent zugenommen hat: Nunmehr können 76 Prozent der Männer und 54 Prozent der Frauen lesen und schreiben. Die größere Beteiligung und bessere Bildung der Frauen könnte ein Schlüssel dafür sein, dass zukünftig weniger weibliche Föten abgetrieben und Mädchen besser versorgt werden.
In Brasilien hat das Bildungsprogramm Bolsa-Escola, das 1994 zunächst im Bundesdistrikt Brasilia eingeführt wurde, zu einem drastischen Rückgang der Armut geführt. In diesem Programm bekommen arme Familien einen finanziellen Zuschuss für jedes Kind, das sie zur Schule schicken. Zur Zeit erhalten etwa 100.000 arme Familien in rund 1.100 Gemeinden finanzielle Unterstützung im Rahmen des Programms. Innerhalb weniger Jahre verringerte sich der Anteil der Familien, die unter der Armutsgrenze leben, von 78 Prozent auf 38 Prozent. Der Schulbesuch von schulpflichtigen Kindern stieg von 25 auf fast 100 Prozent.
Auf der UN-Konferenz der ärmsten Staaten der Welt im Mai 2001 in Brüssel warben die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und die UN Organisation für Handel und Entwicklung (UNCTAD) dafür, dieses Programm auf Afrika zu übertragen.
In Tansania soll die Grundschulbildung wieder für alle Kinder zugänglich werden. Dazu sollen Gebühren, die zur Zeit für den Grundschulbesuch erhoben werden, fallen gelassen werden und mehr Lehrer eingestellt werden. Der frühere Präsident Nyerere hatte in seiner Bildungspolitik in Tansania die Schulgeldfreiheit bereits 1972 eingeführt. Mit wirtschaftlichen Krisen Ende der siebziger Jahre wurde immer weniger Geld in die Bildung investiert, und die Schulen mussten sich durch eigene Einnahmen selbst finanzieren, sodass de facto neue Schulgebühren entstanden waren. Die Schulbesuchsrate sank auf 57 Prozent. Um der Bildungskrise entgegenzuwirken, hat nun die Regierung unter Staatspräsident Benjamin Mkapa beschlossen, durch Umwidmungen innerhalb des Staatshaushaltes, die allgemeine Grundschulbildung für Kinder ab dem siebten Lebensjahr einzuführen. Diese wird durch den Schuldenerlass, der Tansania letztes Jahr durch die Weltbank und den Internationalen Währungsfond gewährt wurde, ermöglicht.
UN-Flüchtlingswerk (UNHCR) muss aufgrund eines immer niedrigeren Jahresbudgets seine Arbeit einschränken. Die Ursache für die geringer werdenden Mittel sieht UN-Hochkommissar Lubbers in einer gewissen Müdigkeit der Geldgeber. Bereits bei Lubbers Amtsübernahme im vergangenen Winter wurde über den Bankrott des UNHCR geunkt. Das UNHCR finanziert sich zu 98 Prozent aus freiwilligen staatlichen Beiträgen. Da es, so Lubbers, in den jüngsten Jahren keine Flüchtlingswellen mit breiter Medienwirkung gegeben habe, wie zuvor in Ruanda, im Balkan und auf Timor, seien die Beiträge stark zurückgegangen. Dies hat zur Folge, dass das Budget für 2001 um 14 Prozent auf 825 Millionen Dollar gekürzt werden musste. Da der Bedarf der Flüchtlinge und Rückkehrer nicht geringer wird, wurden Stellen und Programmteile, vor allem Ausbildungs- und Integrationsprojekte, gestrichen. Außerdem soll ein Großteil der Stellen des UNHCR gestrichen werden, es ist geplant, die Zahl der 4628 Beschäftigten bis zum nächsten Jahr um 765 zu reduzieren. Am stärksten. sind die Projekte in Timor und im Balkan von den Sparmaßnahmen betroffen, außerdem die Hilfsleistungen in Ostafrika und im südlichen Afrika. Infolgedessen sind von den Stellenkürzungen vor allem lokale Mitarbeiter betroffen. Die Arbeit in Westafrika wird aufgrund der akuten Konflikte trotz der Geldnot weiter ausgebaut.
In Südafrika ist bereits jeder zehnte Bewohner mit dem AIDS-Virus infiziert. Aufgrund der Epidemie werden für viele Südafrikaner die häufigen Trauerfeiern zu einer großen finanziellen Belastung. Das hat die südafrikanische Zeitung The Star auf eine besondere Idee zur Gewinnung neuer Abonnenten gebracht: Wer die Zeitungen The Star und Saturday Star zusammen abonniert, erhält als Bonus eine Sterbekassen- und Invalidenversicherung: Ein Betrag in Höhe von 15.000 Rand - umgerechnet 4300 Mark - wird im Todes- oder Invalidenfall ausgezahlt, sofern der Leser seine Abonnentenrechnung regelmäßig bezahlt hat. Die Versicherung kann auch bei Beerdigung eines direkten Familienmitglieds in Anspruch genommen werden.
Der lutherische Pfarrer und Sozialethiker Molefe Tsele ist zum neuen Generalsekretär des Südafrikanischen Kirchenrates gewählt worden. Tsele war während der Apartheid einer der führenden Kräfte der oppositionellen Vereinigten Demokratischen Front und wegen seiner Arbeit für die Opposition zwei Jahre in Haft.
Angesichts der auf 4,7 Millionen gestiegenen Zahl von Aidsinfizierten und - kranken rief er zu einer neuen Haltung der Kirchen auf und forderte, dass die Kirche nun auch Schutzmaßnahmen bei Geschlechtsverkehr propagieren soll anstatt wie bisher Aids nur durch Aufforderung zur Enthaltsamkeit bekämpfen zu wollen. "Wir müssen annehmen, dass die Menschen nicht so stark sind, wie wir dachten", sagt er.
Tsele möchte, dass sich die südafrikanische Kirche auch stärker an der Politik beteiligt. Als Grundpfeiler der südafrikanischen Gesellschaft sollte die Kirche dazu beitragen, die Lebensumstände zu verbessern und Rassismus und Gewalt zu verhindern. Dazu müsse sie führenden Regierungsvertretern kritische Fragen stellen, etwa zu Aids, Einwanderungspolitik, Abkommen der Welthandelsorganisation und zum Waffenhandel.
Ende Mai wurde Monika Huber als fünftes Vorstandsmitglied des Evangelischen Entwicklungsdienstes berufen. Sie übernimmt innerhalb des EED die Leitung des Ressorts Internationale Programme. Dieses Ressort ist zuständig für die finanzielle und personelle Förderung sowie die Fachberatung von Partnern in über 50 Ländern.
Die Diplomsoziologin Monika Huber hat in den siebziger Jahren in einem Jugend- und Sozialprojekt in Brasilien gearbeitet und anschließend im Agrarbereich in Ecuador. Nach 9 Jahren Tätigkeit als Regional- und Grundsatzreferentin von terre des hommes und anschließend als Landesbeauftragte des Deutschen Entwicklungsdienstes in Bolivien wurde sie 1997 als Leiterin der Programmabteilung der Evangelischen Zentralstelle für Entwicklungshilfe berufen, die seit Anfang 2001 Teil des EED ist. Über die zukünftige Arbeit des Werkes sagte Monika Huber nach ihrer Berufung: "Eine Stärke des EED wir die Vernetzung von internationalen Programmen und entwicklungspolitischer Bildung durch die Inlandsabteilung sein, die jetzt im EED vereint sind."
Christoph Wilkens ist seit dem 1. Mai Referent für Ökumenische Begegnung beim Evangelischen Entwicklungsdienst. Der Arbeitsbereich Ökumenische Begegnung ermöglicht Menschen aus dem Norden einen unmittelbaren Zugang zu aktuellen Entwicklungsproblemen und Lösungsansätzen. Das Programm wendet sich vor allem an Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger aus Kirche, Politik und Medien.
Christoph Wilkens arbeitete in den letzten Jahren im Büro des Lutherischen Weltbundes, Abteilung Weltdienst in San Salvador, El Salvador. Der frühere Hospitant der Zeitschrift der überblick studierte Politikwissenschaft, Spanische Philologie und Volkswirtschaft.
Ilonka Boltze ist seit Anfang Mai Pressereferentin des Evangelischen Entwicklungsdienstes. Nach dem Studium der Angewandten Kulturwissenschaften hat sie bei verschiedenen Printmedien gearbeitet und war ein Jahr in Costa Rica als Programmkoordinatorin einer Organisation für Umwelt und Gemeindeentwicklung tätig.
Seit 1999 arbeitete sie beim Ökumenisch Missionarischen Weltdienst des Evangelischen Missionswerkes in Deutschland (EMW) und war im Referat Kommunikation verantwortlich für regionale Projekte in Lateinamerika und der Karibik. Neben der Pressearbeit übernimmt Ilonka Boltze die Aufgaben der Persönlichen Referentin des Vorstandsvorsitzenden Dr. Konrad von Bonin und wird die Gremienarbeit des EED mitbegleiten.
Am 1. Juni übernahm Reinhard Koppe die Leitung des Grundsatzreferats von Brot für die Welt. Vorher war er verantwortlich für die Stipendienprogramme der Ökumenischen Diakonie des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland. Reinhard Koppe tritt die Nachfolge von Monika Lude an, die Beraterin auf Zeit für den Arbeitsbereich AIDS wird.
An die Mitglieder im Überseeregister!
Mit dem Umzug vom langjährigen
Träger des Überseeregisters (ür), Dienste in
Übersee, als
Teil des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED) nach Bonn, der für die
erste Augusthälfte 2001 vorgesehen ist, ändert sich auch die
Kontaktadresse (Anfragen, Adressenänderungen .) für die über
5.000 Menschen, die sich in das ür haben eintragen lassen und für
die, die aufgrund entwicklungspolitischen Interesses darin aufgenommen werden
wollen. Die neue Adresse lautet dann:
Evangelischer Entwicklungsdienst (EED)
Übersee-Register (ür)
Ulrich-von-Hassell-Str. 76
53123 Bonn
ür-Mitglieder können sich auch in die ür-Mailingliste
aufnehmen lassen, und zwar über die DÜ Internetadresse:
www.due.org/inland/.
Dort steht auch, wie sie funktioniert und was sie leisten kann.
Am 1. April 2001 war es 25 Jahre her, dass die Redaktion von der überblick nach Hamburg übergesiedelt ist. Aus diesem Anlass hatte der überblick zu einem Gespräch über die Anfänge dieser Zeitschrift und die Perspektiven der Dritte-Welt-Publizistik eingeladen. Die am 9. April in der Evangelischen Akademie Hamburg geführte Diskussion moderierte EED-Vorstandsmitglied Christoph Dehn. Prälat Dr. Stephan Reimers, der Beauftragte der EKD bei der Bundesregierung, machte in seiner Eröffnungsrede deutlich, wie schwierig das Verhältnis zwischen Kirche und Journalisten manchmal sein kann.
Der langjährige Chefredakteur der Zeitschrift der überblick, Eberhard Le Coutre, erinnerte anschließend daran, dass vor 25 Jahren das Motiv für die Verlegung des überblicks nach Hamburg eine Strategie der Dezentralisierung entwicklungspolitischer Einrichtungen war. Damit wollte man die Entwicklungspolitik stärker in der Gesellschaft und den Landeskirchen verankern. Jetzt mache die Zentralisierung im EED diesen Grundsatz wieder rückgängig. Da wurde es kontrovers. Der Mangel an Koordinierung in der dezentral organisierten Arbeitsgemeinschaft Kirchlicher Entwicklungsdienst habe wirksames entwicklungspolitisches Handeln oft schwierig gemacht, erwiderte jemand aus dem Publikum.
Die derzeitige Chefredakteurin, Renate Wilke-Launer, betonte schließlich die sich wandelnden Anforderungen an die Dritte-Welt- Publizistik in einer Zeit, in der einerseits die Dritte-Welt-Bewegung immer kleiner wird, in der andererseits aber auch Tageszeitungen immer mehr Auslandsreportagen und Magazine von hoher Qualität bringen.
Die Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, Renate Künast, hat die Schirmherrschaft der Aktion "Mahlzeit" übernommen. Mit der Aktion möchte Brot für die Welt deutlich machen, wie eng die Ernährungssituation von Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika mit dem Konsumverhalten in den Industrieländern zusammenhängt.
Die landwirtschaftliche Produktion in den Ländern des Südens, die Konsumwünsche in den Industrieländern befriedigt, geht häufig auf Kosten der Menschen und der Umwelt in Entwicklungsländern. Auf fruchtbaren Böden werden in Monokulturen Futtermittel und Lebensmittel für den Export produziert und das Land steht damit der eigenen Bevölkerung nicht mehr zur Verfügung. Mit dem Projekt "Mahlzeit" sollen Alternativen aufgezeigt werden, die unter anderem zum Ziel haben, dass soziale und ökologische Mindeststandards eingehalten werden. Unter www.projekt-mahlzeit.de sind im Internet weitere Informationen über diese Initiative zu finden.