Vertreterinnen und Vertreter von Kirchen und kirchlichen Werken aus mehreren Kontinenten haben im Oktober ein Netzwerk zum Thema Wasser gegründet. Es will dafür eintreten, dass das Menschenrecht auf sicheres Trinkwasser anerkannt und beachtet wird. Von deutscher Seite gehört das Referat Politik und Kampagnen von “Brot für die Welt” zu den Mitgründern, neben unter anderem Repräsentanten des Church World Service aus den USA, der Kirche von Schweden, Norwegian Church Aid und des Kirchenrats des Pazifik. Die Mitglieder des Netzwerks wollen ihre Kampagnen- und Lobbyarbeit für das Menschenrecht auf Wasser untereinander abstimmen und gegenüber internationalen Gremien wie der UN-Kommission für Nachhaltige Entwicklung (CSD) gemeinsam auftreten. Sie streben an, dass der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) sich vor dem für September 2005 geplanten UN-Gipfel, der Fortschritte bei den Millenniums-Zielen prüfen wird, für eine Wasserversorgung in öffentlicher Verantwortung ausspricht.
Das Evangelische Zentrum für entwicklungsbezogene Filmarbeit (EZEF) ist von der Bundeszentrale für Politische Bildung (BpB) mit Projekten zum in Deutschland wenig beachteten Filmschaffen in Afrika betraut worden. Das Projekt ist Teil des mehrjährigen Schwerpunktes “Fokus Afrika” der BpB. Im Mittelpunkt steht “Afrika auf der Leinwand”: Das EZEF gibt zehn Spielfilme aus Afrika in Kino-Kopien heraus, darunter in Deutschland nie oder selten gezeigte Klassiker. Auch Filmreihen in Programmkinos und kommunalen Kinos, Tourneen mit afrikanischen Filmemachern sowie Seminare, etwa für Schulklassen, sind geplant. Welche Filme für Kinos oder auch private Zwecke verfügbar sind, kann man auf der Internet-Seite der BpB (www.bpb.de) nachsehen. Ein Online-Newsletter über “Afrika auf der Leinwand” kann beim EZEF unter dem Stichwort “Afrika” bestellt werden (info@ezef.de).
Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK), die Weltbank und der Internationale Währungsfonds (IWF) haben im Oktober Übereinstimmungen und Streitpunkte in einer gemeinsamen Erklärung niedergelegt. Der Generalsekretär des ÖRK, Sam Kobia, der Präsident der Weltbank, James D. Wolfensohn, und der stellvertretende Direktor des IWF, Augustín Carstens, stellten das Papier in Genf vor. Vorausgegangen war eine Serie von Gesprächen zwischen den drei Organisationen seit Anfang 2003.
Einen wichtigen Konsens sehen der ÖRK und die Finanzinstitutionen darin, dass sie sich alle für den Kampf gegen die Armut einsetzen. Sie teilen auch die Überzeugung, dass dafür nicht nur Wirtschaftswachstum, sondern auch eine weniger ungleiche Verteilung von Einkommen und Reichtum nötig sind und ebenso gute Regierungsführung, Rechtsstaatlichkeit, eine angemessene Regulierung der Märkte, die Bereitstellung öffentlicher Güter und soziale Sicherheitsnetze.
Strittig ist vielfach, was das im Einzelnen bedeutet. So hält der ÖRK eine stärkere Rolle des Staates, etwa bei der Einkommensverteilung, für nötig und sieht Privatisierungen öffentlicher Dienste im Gegensatz zu Weltbank und IWF sehr skeptisch. Zwar halten alle Seiten den freien internationalen Handel für langfristig nützlich; aber der ÖRK hält der Weltbank und dem IWF vor, arme Länder zu übereilten Marktöffnungen zu drängen und gegen den Protektionismus der reichen Staaten machtlos zu sein. Weitere Streitpunkte sind die Forderungen des ÖRK nach internationalen Steuern auf kurzfristige Kapitalflüsse, nach einem Erlass von Schulden armer Länder bei Weltbank und IWF, nach stärker demokratischen Entscheidungsverfahren in den beiden Organisationen und nach mehr öffentlicher Kontrolle über ihre Geschäfte. Im Ruf nach mehr staatlicher Entwicklungshilfe stimmen alle drei Seiten überein. Sie bezeichneten die Gespräche als nützlich und vereinbarten, den Austausch fortzusetzen.
Unter dem Namen “CaféPlus” hat “Brot für die Welt” einen eigenen fairen Kaffee auf den Markt gebracht. Er besteht aus Arabica- und Robusta-Sorten, die in kleinbäuerlichen Kooperativen in Guatemala, Mexiko, Peru, Uganda und Tansania angebaut werden. Die Zusammenarbeit mit den Kooperativen sowie Import und Vermarktung liegen beim gepa FairHandelshaus, das vom EED, Misereor, der evangelischen und der katholischen Jugend getragen wird und fairen Kaffee auch unter anderen Marken vertreibt. Für CaféPlus nutzt die gepa das Logo von “Brot für die Welt”, das einen Teil des Erlöses erhält. Das Hilfswerk erwartet, dass die Nutzung seines renommierten Namens es leichter machen wird, den fairen Kaffee auch in Naturkostläden und in den Lebensmitteleinzelhandel zu bringen. Das Marktpotenzial für fairen Kaffee ist in Deutschland nicht ausgeschöpft.
Der EED und das Inkota-Netzwerk haben eine Bibliographie zur entwicklungspolitischen Bildungs-, Bewusstseins- und Öffentlichkeitsarbeit der Kirchen und staatlicher Stellen in der ehemaligen DDR herausgegeben. Sie stellt unter anderem möglichst vollständig die in der DDR erschienenen Broschüren und Periodika zum Thema mit kurzen Inhaltsangaben für jede Ausgabe vor und erschließt so die Quellen zur Geschichte der Dritte-Welt-Debatte in der DDR. Das Heft ist beim EED erhältlich (info@eed.de).
Unter dem Titel Briefe aus Tansania hat das Deutsche Institut für Ärztliche Mission Bruno Runges Rundschreiben aus Tansania 2002-2004 herausgegeben. Runge berichtet von seiner Arbeit als Arzt am kleinen Matema-Krankenhaus. Anschaulich schildert er das Leben dort und eindrücklich die Last der Krankheiten für die Bevölkerung - gerade die Folgen von AIDS. Das Buch kostet 10 Euro und ist im Iatros-Verlag erschienen (www.iatros-verlag.de).