Krisenprävention Putschversicherung Klima China Migranten Äthiopien Pakistan Thailand Aborigines Biopiraterie
Waffenexport Landminen Fischfang Münzsammlung Kuba Somalia Kenia Tansania Indonesien Malawi Straßenkinder Meldungen zur Kirche und Entwicklung PersonaliaBilliger als New York, friedlicher als Paris und sauberer als London: Blantyre, die größte Stadt des im südlichen Afrika gelegenen Landes Malawi, ist die weltweit lebenswerteste Stadt. Das jedenfalls geht aus einem erst kürzlich veröffentlichten Gutachten des William Mercer-Instituts hervor. Dazu trage auch die äußerst attraktive Umgebung der Stadt bei. Wer der städtischen Geschäftigkeit entfliehen möchte, könne zum vor der Stadt gelegenden Lake Malawi fahren, in den umliegenden Bergen wandern oder einen der fünf Nationalparks besuchen. Allerdings gibt es die größte Geißel Afrikas, die Immunschwächekrankheit AIDS, auch in Blantyre.
In Bonn haben sich staatliche und nicht-staatliche Entwicklungshilfeorganisationen zum Bündnis "Friedensentwicklung" (FriEnt) zusammengeschlossen. Das Bündnis will Dienstleistungen für die Friedensförderung in der Entwicklungsarbeit anbieten. So sollen etwa Informationen der Friedens- und Konfliktforschung bereitgestellt und ausgewertet, die Zusammenarbeit und Vernetzung der internationalen entwicklungspolitischen Friedensarbeit gefördert und die fachlichen und konzeptionellen Grundlagen der Friedensarbeit mit Länder- und Themenschwerpunkten weiterentwickelt werden.
Trevor Noriski, Chef einer kleinen Firma für Isoliermaterial, hat 20 Straßenkindern in Johannesburg Plastikschilder geschenkt, die mit den Worten "Ich habe weder Essen noch Geld; jede Spende ist höchst willkommen" (sowie unten mit einer Werbung für die Firma) bedruckt sind. Die Kinder bekommen kein Geld für die Werbung. Aber vielleicht findet sich ja ein Konkurrent, der auch dafür zahlt.
Sieben afrikanische Länder haben im August 2001 eine gemeinsame von der Weltbank unterstützte Handelsversicherungsbehörde gegründet. Damit wollen die Vertreter Tansanias, Kenias, Ugandas, Sambias, Malawis, Burundis und Ruandas Investoren anlocken, die bislang den afrikanischen Kontinent - abgesehen von der Republik Südafrika - wegen der politischen Instabilität gemieden haben. Die African Trade Insurance (ATI) versichert Exporte nach und Importe aus Afrika sowie den Warenaustausch zwischen den Ländern des Kontinents gegen Verluste infolge eines Putsches oder Bürgerkriegs sowie als Folge von Wechselkursschwankungen. Die Gründerstaaten, die alle in kriegerische Auseinandersetzungen verwickelt sind oder häufig von Unruhen erschüttert werden, hoffen, mit Hilfe der Versicherung im kommenden Jahrzehnt zusätzliche Außenhandelsumsätze in Höhe von fünf Milliarden US-Dollar (inflationsbereinigt) erzielen zu können. Dafür müssen sie für eine Versicherungszeit von fünf Jahren eine Prämie in Höhe von 2,5 Prozent des Vertragwertes bezahlen - ein vergleichsweise geringer Preis - und für die potenziell Geschädigten eine Sicherheitsleistung aus ihren von der Weltbank erhaltenen Krediten bei einem Fonds in London hinterlegen.
China will die freie Wahl des Arbeits- und Wohnortes einführen. In den nächsten fünf Jahre soll zunächst ein Umzug innerhalb einer Provinz erlaubt werden. Danach soll es keine Begrenzung mehr geben. Die Einschränkung der Freizügigkeit ist ein Überbleibsel aus maoistischen Zeiten. Die Einteilung der chinesischen Bevölkerung in Städter und Bauern und das damit verbundene Verbot für Bewohner ländlicher Regionen, außerhalb ihres Geburtsortes zu wohnen und zu arbeiten, hatte der Sicherstellung der Getreideversorgung dienen sollen. Es erwies sich aber auch als effektives Kontrollinstrument. Deshalb mussten illegal in die Städte abgewanderte Bauern immer in Angst vor der Polizei unter schlechten Bedingungen leben und arbeiten. Die Einführung der Freizügigkeit könnte aber der Slumbildung und Arbeitslosigkeit in den Städten Vorschub leisten. Schon heute sind auf dem Lande 150 Millionen Menschen unterbeschäftigt oder haben gar keine Arbeit. Nach Schätzungen gibt es schon 100 Millionen Wanderarbeiter.
In Pakistan ist der Medizinprofessor Mohammed Yunus Shaikh zum Tode durch den Strang verurteilt worden, weil er "abfällige Bemerkungen über den Propheten" gemacht habe. Shaikh hatte während eines Seminars an der Universität Islamabad erläutert, dass der Prophet Mohammed vor seiner Erleuchtung, den Islam zu gründen, ebenso wie seine Eltern kein Muslim gewesen sein könne. Eine Gruppe islamischer Gelehrter verklagte Shaikh daraufhin wegen Blasphemie. Darauf steht nach dem Gesetz zum Schutz des Propheten die Todesstrafe, die bisher aber noch nie vollstreckt wurde. Menschenrechtsgruppen wie amnesty international und die Nationalen Menschenrechtskommission vermuten, dass dieses Gesetz mächtigen Gruppen zur Unterdrückung von Gegnern und zur persönlichen Abrechnung diene. So ist Shaikh nicht der Einzige, dem diese Strafe droht. Entsprechend groß ist die Angst in liberalen Kreisen. Mohammed Yunus Shaikh kann noch bei zwei richterlichen Instanzen Berufung einlegen und an den Staatspräsidenten ein Begnadigungsgesuch stellen.
In Thailand soll das Schrimpzucht-Verbot vom Juni 1998 aufgehoben werden. Damit soll nach Angaben des stellvertretenden Ministerpräsidenten Pitak Intrawitayanunt die Exportwirtschaft wieder belebt werden. Seit der Krise von 1997 liegt der Außenhandel danieder. Umweltschützer betonen, dass die Schrimpzucht mit hohen Belastungen des Grundwassers und der Böden einhergehe. Die Salzwasserbecken für die Krabbenzucht führen zu einer Versalzung der Böden in der Umgebung und machen den Ackerbau unmöglich. Zudem sickert das Salzwasser auch in das Grundwasser. Zusätzlich sorgen die bei der Zucht verwendeten Antipilzmittel, Pestizide und Antibiotika für eine hohe Belastung der Umwelt, wenn die Schrimp-Farmen wieder aufgegeben und die Wasserbecken sich selbst überlassen werden. Mit der Aufhebung des Importverbots setze Pitak, so die Bangkok Post, für kurzfristige Gewinne die Ernährungssicherheit Thailands aufs Spiel.
Zwischen 1910 und 1970 sind rund 100.000 Kinder australischer Ureinwohner - die sogenannte verlorene Generation - ihren Eltern weggenommen und entweder zur Adoption für weiße Familien freigegeben oder in Waisenhäuser gebracht worden. Viele dieser Kinder sind ausgebeutet und missbraucht worden. Die Kirchen waren an dieser Praxis beteiligt. Chris Gallus, die Vorsitzende der Parlamentskommission zur Versöhnung mit den Ureinwohnern, wirft der anglikanischen Kirche in Australien vor, diese Akten vernichtet zu haben. Damit ist es für viele Ureinwohner unmöglich geworden, ihre Familienmitglieder wiederzufinden. Die anderen australischen Kirchen haben hingegen ihre Akten über solche Fälle offen gelegt.
Äthiopein geht rechtlich gegen Ärzte vor, die die Provinzen verlassen, um in den Städten besser bezahlte Stellen anzunehmen. Bereits sechs Mediziner sollen wegen Pflichtverletzung unter Anklage gestellt worden sein. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte, es sei unverantwortlich, dass sich Mediziner, deren Ausbildung der Staat finanziert habe, aus der Verantwortung stehlen wollen. Die Regierung deutete aber an, Anreize wie Gehaltserhöhungen und Zuschüsse für das medizinische Fachpersonal in Erwägung zu ziehen. Äthiopein ist eines der ärmsten Länder der Welt. Auf 100.000 Einwohner kamen - so der neueste UN-Bericht für die menschliche Entwicklung - von 1992 bis 1995 lediglich vier Ärzte und acht Krankenschwestern.
Das US-amerikanische Patentamt USPTO (United States Patent and Trademark Office) hat im August 2001 rechtskräftig der texanischen Firma RiceTec das Patentrecht für drei neugezüchtete Varianten von Basmati-Reis zugesprochen. Damit gibt es der Firma das Monopol für die Vermarktung dieser Sorten zulasten der Exporte der traditionell Basmati-produzierenden Länder - das sind vor allem Indien und Pakistan. Als 1997 der USPTO erstmals der Firma RiceTec das Patentrecht für 20 Basmati-Reissorten zugesprochen hatte, hatte die indische Regierung auf Druck von zahlreichen NGOs gegen die Patentvergabe geklagt und sie als Biopiraterie bezeichnet. Sie erreichte, dass vier der insgesamt zwanzig einzelnen Patentanträge für die Reissorten zurückgenommen wurden. Während die indische Regierung dies als Sieg feierte, sprechen Mitglieder der NGO Gene Campaign und die indischen Ernährungsrechtler Devinder Sharma und Vandana Shiva von einem Sieg der Biopiraterie und einem Verstoß gegen den Vertrag der Welthandelsorganisation (WTO) über die Rechte auf geistiges Eigentum im Handel (TRIPS). TRIPS schützt regional fest etablierte Markenprodukte vor Nachahmungen aus anderen Ländern. Indien hat bislang allerdings versäumt, Basmati-Reis und Darjeeling-Tee als solche regionalen Marken registrieren zu lassen.
Die Vereinigten Staaten von Amerika und die Russische Föderation bleiben die größten Waffenhändler weltweit. Nach einer Untersuchung des Forschungsdienstes des amerikanischen Kongresses haben die USA ihre führende Position als Waffenhändler mit einem Anteil von rund 50 Prozent ausgebaut - wobei sie vor allem Waffen in die Dritte Welt ausführen. Der Waffenhandel gehört zu den internationalen Wachstumsbranchen. Trotz Ende des Kalten Krieges erhöhte sich im Jahr 2000 der Umsatz beim Waffenexport auf 36,9 Milliarden US-Dollar und damit um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Von 1990 bis 1997 waren die internationalen Waffenlieferungen von einem Verkaufswert von 40 Milliarden US-Dollar auf rund 25 Milliarden gefallen, danach sind sie aber wieder stetig gestiegen. Mit 25,44 Milliarden US-Dollar erreichten die Lieferverträge mit Ländern der Dritten Welt im vergangenen Jahr ihren Höchststand seit 1994.
Trotz der internationalen Konvention gegen Landminen werden in 24 bewaffneten Konflikten weiterhin Anti-Personen-Minen eingesetzt. Ohne Details zu nennen, verwies Susan Walker von der Internationalen Kampagne gegen Landminen auf 15 Regierungsarmeen und 13 Rebellengruppen, die immer noch Landminen verwenden. Jedoch liegen laut Walker von den 118 Staaten, die die Ottawa-Konvention gegen Landminen von 1999 unterzeichnet haben, keine Verstöße gegen den Vertrag vor. Auch Länder wie die USA, Russland, China, Indien und Pakistan, die dem Vertrag nicht zugestimmt haben, hielten sich an Teile der Vorschriften. China und die USA exportierten beispielsweise keine Landminen mehr. Die Zahl der Produzenten von Landminen sei von 55 auf 14 zurückgegangen, so Walker. Damit leiste die Konvention zur Ächtung aller Anti-Personen-Minen den erfolgreichsten Beitrag zur internationalen Abrüstung.
"Münzen für die Zukunft", so heißt die neue gemeinsame Aktion des VW-Konzerns und des Hilfswerks terre des hommes. Kunden und die Mitarbeiter der verschiedenen Standorte werden aufgerufen, Münzen aus der Europäischen Währungsunion zu sammeln, die im nächsten Jahr mit der Einführung des Euro-Bargeldes ihre Gültigkeit verlieren. Der Erlös soll - wie schon in dem vorangegangenen Projekt zwischen dem Autokonzern und dem Kinderhilfswerk - Straßenkinderprojekten zugute kommen.
Die selbe Idee verfolgt Brot für die Welt (BfdW) mit der Kampagne "Go, Go, Go! Jetzt ummünzen". Die Hilfsorganisation sammelt "Urlaubsmünzen" aus den EU-Ländern und will mit deren Erlös Hilfsprojekte in der Dritten Welt unterstützen. VW und BfdW suchen noch Sponsoren, die die Kosten für das Sortieren der Münzen übernehmen. Das Hamburger Brot für die Welt-Büro konnte bereits die Evangelische Darlehenskasse Kiel (EDG) dafür gewinnen, die Münzen unentgeltlich zu zählen und zu sortieren. Die Hamburger wollen mit ihrer Sammelaktion ein AIDS-Projekt in Kenia unterstützen.
In schwer zugänglichen und von der allgemeinen Stromversorgung abgeschnittenen Regionen Kubas sollen sollen Solaranlagen den nötigen Strom liefern. Die Regierung plant, zweitausend Dorfschulen, dreihundert medizinische Stationen und sechs Krankenhäuser im Laufe dieses Jahres mit Solarstromanlagen auszurüsten. Auch Wohngebäude sollen auf diese Weise elektrifiziert werden.
In den nächsten sechs bis neun Monaten ist laut der Genfer Weltwetterorganisation (WMO) erneut mit dem Klimaphänomen El Niño zu rechnen, wenn auch in abgeschwächter Form. In den Jahren 1997 und 1998 hatte El Niño im südlichen und östlichen Afrika Dürreperioden zur Folge, in anderen Regionen dagegen starke Regenfälle mit Überschwemmungen. Die Klimaanomalie hängt mit einem ungewöhnlich hohen und raschen Temperaturanstieg der Wasseroberfläche im Pazifik, insbesondere vor der südamerikanischen Westküste, zusammen. Da sich die Oberflächentemperatur des Pazifik bis Mitte diesen Jahres auf ein normales Niveau abgekühlt hatte und jetzt nur langsam wieder ansteigt, sagen die Meteorologen für dieses Jahr einen schwachen El Niño-Effekt voraus.
Von einer "Normalisierung" des öffentlichen Lebens sprach die Übergangsregierung in Somalia, nachdem zur Überraschung der Bevölkerung das seit zehn Jahren erste Auto mit Kennzeichen auf den Straßen der Hauptstadt Mogadischu gesichtet worden war. Das verkehrstüchtige und ordnungsgemäß angemeldete Fahrzeug sorgte für einiges Aufsehen. Autos in Somalia verfügen normalerweise entweder über aufmontierte Maschinengewehre oder tragen die Spuren des Bürgerkrieges und sind nur bedingt einsatzfähig. Ganz so normal, wie die neue Regierung es glauben machen will, sind die Verhältnisse aber offenbar noch nicht. Erst kürzlich schloss Kenia die Grenze zu Somalia, um den Handel mit Handfeuerwaffen zu unterbinden.
Einer halben Million Menschen droht angesichts des ausbleibenden Regens im Süden Somalias eine Hungersnot. Dies teilte das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) mit. Vor allem die Gebiete Gedi und Bay-Bakool sind davon betroffen. Bay-Bakool produziert jährlich 70 bis 75 Prozent des nationalen Hirsebedarfs. In diesem Jahr werden hingegen nicht mehr als 10 Prozent des durchschnittlichen Ernteertrages erwartet. 40.000 Tonnen an Nahrungsmittelhilfe müssten daher in den nächsten Monaten geliefert werden, um eine humanitäre Tragödie zu vermeiden, so ein Sprecher von WFP.
Einen Begeisterungssturm in der Bevölkerung entfacht in Kenia ein Song über Korruption. Obwohl sich die kenianische Regierung offiziell gegen Korruption ausspricht und international unter Druck steht, diese zu bekämpfen, reagierten Regierungsvertreter bisher empfindlich auf das überall in Kiswahili zu hörende Lied. Als der umstrittene Song auf einem Musikfestival gespielt wurde, auf dem der Vizepräsident und weitere Minister anwesend waren, gab es während des Konzertes plötzlich einen Stromausfall. Inzwischen zeigt auch die Weltbank großes Interesse an dieser Musik. Sie hat einen großen Teil der Compact Discs zur Weiterverteilung aufgekauft. Gleichzeitig hält sie einen Finanzkredit zurück, bis Präsident Daniel arap Moi ernsthafte Schritte gegen Korruption unternimmt.
In einer öffentlichen Ausschreibung der Zentralbank Tansanias für den Druck von Banknoten im Wert von 980 Millionen Shillingi konkurrieren die Münchner Firma Giesecke & Devrient und das britische Unternehmen Thomas de la Rue gegeneinander. Die tansanische Regierung favorisiert der Zeitung East African zufolge eine Auftragsvergabe an die Münchner Firma, obwohl Thomas de la Rue seit 1966 den größten Teil des tanzanischen Geldes gedruckt hat und das britische Angebot rund ein Drittel billiger sei als das deutsche. Die deutsche Firma habe außerdem 1994 Banknoten an Tansania geliefert, unter denen Fehldrucke gewesen seien. Es gebe, so zitiert East African eine ungenannte Regierungsquelle, eine starke Lobby für die deutsche Firma, um eine Spende für die Regierungspartei zu erhalten. Die Entscheidung liegt nach einem Gesetz von 1996 allerdings allein beim Präsidenten der Zentralbank.
Seit 1995 hat der Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN) Kofi Anan drei Versuche gestartet, die UN-Mitgliedsländer zu einer Konferenz über Migration und Entwicklung zusammenzurufen. Lediglich 78 der 189 Staaten antworteten überhaupt, nur 47 davon sagten zu. Kofi Anan erwägt, die Idee jetzt ganz aufzugeben. UN-Insider vermuten, dass eine Reihe von Ländern die Konferenz ablehnen, weil sie auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen sind und Diskussionen über Fremdenfeindlichkeit, Ausbeutung von Beschäftigten oder sexuelle Übergriffe auf weibliche Arbeitskräfte vermeiden wollen.
Der Schwarze Seehecht ist nach Angaben der Umweltschutzorganisation WWF durch illegale Fischerei bedroht. Die Hälfte aller Fänge im Südpazifik würden illegal gemacht. In den Jahren 1999/2000 seien von den 59.000 Tonnen der Hechtart 33.000 Tonnen illegal gefangen worden, so eine Sprecherin der Organisation. Neben einer strengeren Kontrolle in den Häfen, forderte sie auch, dass der Schwarze Seehecht in das Washingtoner Artenschutzübereinkommen aufgenommen werde.
Die Stadtverwaltung von Jakarta will die Fahrradrikschas, Becaks genannt, aus der Stadt verbannen. Sie argumentiert, das beliebte Beförderungsmittel passe nicht ins moderne Verkehrsnetz und locke noch mehr Landbewohner in die Zehn-Millionen-Stadt. Ungeachtet dessen werden die 6.700 Becaks von der Bevölkerung geschätzt und millionenfach genutzt. Erst kürzlich versuchten die Stadtväter, in fünf Stadtbezirken Becaks zu beschlagnahmen. Dabei kam es im Westen der Stadt zu regelrechten Straßenschlachten mit aufgebrachten Rikschabesitzern. 723 Fahrradrikschas wurden bei der Aktion eingezogen und ein paar Tage später in der Bucht von Jakarta versenkt.
Die Schweizer Filmemacherin Alice Schmid wurde für ihren Film "Ich habe getötet" mit dem dritten Preis des "Eine-Welt-Filmpreises Nordrhein-Westfalen" ausgezeichnet. Der Dokumentarfilm über Kindersoldaten in Liberia wurde auf Anregung und mit finanzieller Unterstützung von Brot für die Welt produziert.
Die Jury des XVI. Fernsehworkshops Entwicklungspolitik des Landes Nordrhein-Westfalen hat Filme ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise dem interkulturellen Lernen widmen und die Auseinandersetzung mit Fragen der Entwicklungspolitik und Entwicklungszusammenarbeit in der Einen Welt fördern.
In dem Film von Alice Schmid kommen ehemalige Kindersoldaten in Liberia zu Wort. Die mittlerweile Anfang 20-jährigen berichten über ihre Erinnerungen, ihre Schmerzen und ihre Hoffnungslosigkeit. In einfühlsamen Gesprächen geht der eindrucksvolle Film auf die persönlichen Geschichten der jungen Menschen ein, die schwere psychische und oft auch körperliche Schäden davongetragen haben.
"Wir müssen unsere Stimme erheben", appelliert Saso Klekovski, Geschäftsführer des Macedonian Centre for International Cooperation (MCIC) an alle gemäßigten Kräfte in Mazedonien. Er und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter verstärken angesichts immer wieder aufflammender Gewalt ihre Toleranz-Kampagne auf dem Balkan. Unter anderem soll eine "Musikkarawane" den friedlichen Dialog zwischen den verschiedenen ethnischer Gruppen fördern. MCIC gehört zu den wichtigsten Partnern der Diakonie Katastrophenhilfe in Stuttgart auf dem Balkan. Auch die Toleranz-Kampagne wird finanziell unterstützt.
Die multi-ethnische "Musikkarawane" bietet in den einzelnen Orten der Tournee Workshops für junge Leute an, und bei den öffentlichen Konzerten werden jeweils lokale Bands mit einbezogen. Mit dem Mittel der Musik soll zu Toleranz, Verständigung und friedlichem Zusammenleben ermutigt werden. Die Kampagne wird von zahlreichen Medien im ganzen Land unterstützt. Sie wird auch von prominenten Sportlern propagiert, und das Logo der "Musikkarawane" ist auf vielen Plakaten und in öffentlichen Verkehrsmitteln zu sehen. Die Kampagne soll zum Entstehen einer funktionierenden Zivilgesellschaft in Mazedonien beitragen.
Das Ergebnis der 42. Spendenaktion Brot für die Welt liegt mit knapp 120 Millionen DM etwas unten den Zahlen der 41. Aktion, knüpft aber an die Ergebnisse der vorherigen Aktionen an. Mit 12 Millionen DM liegt das Aufkommen im Bereich der bayerischen Landeskirche am höchsten. Auch die Freikirchen wie die Baptisten und Methodisten tragen erheblich dazu bei, dass Brot für die Welt rund 2.000 Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika unterstützen kann. Zu den Schwerpunkten der Förderung gehören Programme im Kampf gegen HIV/AIDS. Allein in Afrika werden 45 Projekte unterstützt, die einen Beitrag dazu leisten sollen, dass die Zahl der AIDS-Toten sinkt.
PersonalienAm 1. Juni übernahm Danuta Sacher die Leitung des Advocacy-Referats von Brot für die Welt und tritt damit die Nachfolge von Dr. Wolfgang Mai an. Sie hat Geografie, Soziologie und Kommunikationswissenschaften studiert und war dann Projektreferentin für Zentralamerika, Mexiko und die Karibik in der Evangelischen Zentralstelle für Entwicklungshilfe. Anschließend war Danuta Sacher sechs Jahre lang in Costa Rica tätig. Sie war verantwortlich für ein regionales Flüchtlings- und Rückkehrerprogramm und danach für ein Ausbildungsprogramm in Advocacy-Strategien für die Zivilgesellschaft. Sie möchte in ihrer neuen Tätigkeit dazu beitragen, die komplexen Themen der globalen Entwicklungsagenda in motivierende Handlungsoptionen und Politikvorschläge zu übersetzen.
Werner Lottje, der Leiter des Referats Menschenrechte im Diakonischen Werk der EKD, ist zum Vorsitzenden des Kuratoriums des Deutschen Instituts für MenschenrechteForums Menschenrechte seit Jahren für die Schaffung eines solchen Instituts stark gemacht. Es wurde jetzt mit Unterstützung der Bundesregierung gegründet und wird voraussichtlich am 1. Oktober seine Arbeit aufnehmen. Werner Lottje erklärte zur Gründung des Instituts: "In Deutschland gibt es bislang keine systematische Informationssammlung und Dokumentation für Menschenrechte. Um die politische Arbeit zu erleichtern und Probleme effektiv lösen zu können, brauchen wir außerdem Beiträge der Wissenschaft."
Seit dem 1. Juli ist Freddy Dutz als Pressereferentin im Evangelischen Missionswerk in Deutschland tätig. Zu den Schwerpunkten ihrer Arbeit gehören die Betreuung der EMW-Homepage, die Pressearbeit und die Erstellung von Publikationen. Sie hat in den letzten zehn Jahren in der Pressestelle des Missionswerkes der Ev. Landeskirche in Bayern gearbeitet.